Ohne Titel
Öl und Bleistift auf Velin. 1970.
64 x 50 cm.
Unten mittig mit Bleistift signiert "Graubner" und datiert.
Zarte Farbschichten scheinen ein Eigenleben zu entwickeln und wirken vielmehr durch ihre Überlagerung und die Transluzenz, anstatt durch Form oder Begrenzung. Den Raum für diese intensive, beinahe pulsierende Wirkung stellt die feine Bleistifteinfassung bereit. Um 1970 entstehen nicht mehr Kissenbilder, sondern vor allem Nebelräume und Farbraumkörper. Die Zeichnung ist Kitty Kemr, Archiv Gotthard Graubner, Düsseldorf, bekannt.
Provenienz: Privatbesitz Wiesbaden
Roter Kopf
Öl auf Leinwand.
62 x 65 cm.
Unten links mit Pinsel in Grün signiert "M. Janco".
In leuchtenden Farben abstrahierte figurative Komposition des Dadaisten-Urgesteins Janco. Er gehörte mit Hans Arp, Tristan Tzara, Richard Huelsenbeck, Hugo Ball und Emmy Hennings zu den Begründern des Cabaret Voltaire und der Züricher Dada-Bewegung. In Bukarest rief er 1922 die bedeutende Zeitschrift "Contimporanul" ins Leben. Aufgrund seiner jüdischen Wurzeln emigrierte Janco während des Zweiten Weltkrieges nach Palästina; im Norden Israels gründete er die Künstlerkolonie Ein Hod.
"I cavalli di Achille"
Farblithographie auf Japan. 1971.
Ca. 59 x 46 cm (70,6 x 52,7 cm).
Signiert "G. de Chirico" und betitelt.
Brandani 128.
Mit den Blindstempeln des Künstlers und des Druckers "Alberto Caprini/Stampatore in Roma". Einer von 21 alphabetisch bezeichneten Abzügen auf Japan, neben der Auflage von 95 arabisch numerierten und 25 römisch numerierten Exemplaren und weiteren 12 Künstlerabzügen. Die dritte Fassung von drei Darstellungen desselben Sujets in einem prachtvollen, farbfrischen Druck mit dem wohl vollen Rand, oben und rechts mit Schöpfrand.
Ohne Titel
Feder in Schwarz, Deckweiß und farbige Kreiden auf Zanders-Stern-Velin. 1976.
29,6 x 41,7 cm.
Unten links mit Feder in Schwarz signiert "R Topor".
Scheinbar empfindungslos zeichnet Topor eine Art Schlachthaus, hält das Unfassbare im Bild fest, die monströsesten Gedanken. "Diese Welt kennt eine Rettung nur durch den Witz und Topors Freude an der Komik. Er ist kein Exhibitionist, der sich seinen einsamen Übungen in der Öffentlichkeit hingibt, sondern ein empfindsamer Einzelgänger, der die Brüchigkeit unseres Geistes aufzeigen will." (Ronald Searle, in: Topor Tod und Teufel, Ausst.-Kat. Müchen u.a. 1985, S. 42).
Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland
Doppelportrait
Gouache auf dickem Arches France-Velin. 1985.
56,5 x 76,2 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Antes", unten links gewidmet "für Klaus", verso datiert und mit der Ortsbezeichnung "Sicellino".
Antes gilt als Mitbegründer der neuen figurativen Malerei in Deutschland. In dieser zarten frühen Arbeit eines Doppelportraits von Mann und Frau lassen sich teils realistische, teils maskenhafte Züge erkennen, die ein wenig an seine typischen Kopffüßler erinnern.
Provenienz: Sammlung Klaus Kanstinger, Freiburg (als Geschenk vom Künstler erhalten)
Weiblicher Akt nach links
Bleistift auf glattem Maschinenpapier. 1972.
35 x 25 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Antes".
Charakteristische Figur des Künstlers, mit ihrem gedrungenen Körperbau an seine Kopffüßler erinnernd. Linear erfasst Antes den stehenden weiblichen Akt, dessen Kopf er, wie immer, im Profil zeigt, so dass die Unnahbarkeit der Gestalt gewahrt bleibt. Auf der Linie, die den Raum andeuten könnte, scheint die Figur zugleich wie auf einem Seil zu balancieren.
Provenienz: Galerie Beyeler, Basel (mit deren Klebeetikett auf der Rahmenrückseite, dort typographisch bezeichnet und mit der Nummer 7573)
Hauswedell & Nolte, Hamburg, Auktion 292, 25.06.1992, Lot 10
Privatbesitz Hessen
Fußmann, Klaus
Ohne Titel ("Käuzchensteig H.")
Los 7305
Nachverkaufspreis
3.000€ (US$ 3,333)
Ohne Titel ("Käuzchensteig H.")
Öl auf Velin. 1974.
69,5 x 71 cm.
Oben mittig mit Bleistift signiert "Fußmann", rechts datiert und bezeichnet "Berlin", links betitelt "Käuzchensteig H.".
Das Motiv der Hella K. im Atelier Käuzchensteig fand auch in Fußmanns Druckgraphik Verwendung; 1975 entstand die Radierung "Hella K. in Gelb", die in Motiv und Komposition weitgehend dem Gemälde entspricht (Fußmann 47). Nach einem Studium an der Folkwangschule in Essen ging Klaus Fußmann von 1962 bis 1966 an die Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Er ließ sich von der lebendigen, außergewöhnlichen Atmosphäre, die in der geteilten Stadt in den 1960er und 1970er Jahren herrschte, inspirieren. Tristesse und Existenzialismus, denen er in verlassenen Wohnungen und leeren Räumen begegnete, fanden Einzug in seine Gemälde. Das vorliegende frühe Interieur von 1974, entstanden im berühmten Künstleratelier im Dahlemer Käuzchensteig, atmet diese Phase des Künstlers. Der karge Raum ist allein durch die Figur der gelb gekleideten Frau belebt. In pastos gestalteten Flächen formuliert Fußmann mit den charakteristischen, schräg und mit fast gestischer Heftigkeit gesetzten Pinselstrichen feinste Abstufungen von Grau, die lebendig und fast sinnlich wirken. Fußmann schloss sich nie einer Strömung an, sein Werk blieb autark.
Provenienz: Sammlung Wolf Jobst Siedler, Berlin (direkt beim Künstler erworben)
"Grunewald"
Öl und Bleistift auf festem Velin. 1974.
61,5 x 71 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Weiß signiert "Fußmann" und datiert "Berlin, März 74" sowie betitelt.
Vom Wind gepeitscht zeigt sich der Berliner Grunewald im Vorfrühling in Fußmanns früher Arbeit von kühler Schlichtheit: Der dynamische Pinselduktus und die zurückhaltende Tonalität verdeutlichen das kalte, unwirtliche Wetter, während die mit hauchfeinen Farbnuancen abgemischten Grautöne doch einen zarten Hauch von Frühling erahnen lassen. Silbrige Bleistiftlinien akzentuieren die im fahlen Licht schimmernden, kahlen Äste und zeugen von Fußmanns meisterlicher Erfassung der Naturerscheinungen. Bereits 1974, im Entstehungsjahr der vorliegenden Arbeit, trat der Künstler seine Professur an der Berliner Hochschule der Künste an.
Provenienz: Sammlung Wolf Jobst Siedler, Berlin (direkt beim Künstler erworben)
Feinstein, Pavel
Stilleben mit Flieder und roten Früchten
Los 7308
Nachverkaufspreis
800€ (US$ 889)
Stilleben mit Flieder und roten Früchten
Öl auf Leinwand. 1984.
60,5 x 80 cm.
Unten links mit Pinsel in Weinrot signiert "PAVEL" und datiert, verso erneut mit Filzstift in Schwarz signiert "Pavel", datiert und mit der Werknummer "158".
Farbstark, vorwiegend Rot und Blau, sowie impulsiv im Pinselstrich präsentiert sich dieses frühe Stilleben Feinsteins. Sein großes Vorbild von Cézannes Stilleben und dessen Farbmodulation wird hier in den fließend veränderten Farbtonübergängen, etwa im Obst oder der Kanne, sichtbar.
Ländliche Gastwirtschaft
Öl auf Leinwand. 1969.
60 x 80 cm.
Oben links mit Pinsel in Rot signiert "Metzkes" und datiert, darunter (unter UV-Licht erkennbar) helle weitere Signatur und Datierung, verso auf dem Keilrahmen nochmals datiert "12.6.69".
Sonderbar und leicht verschoben erscheinen die Proportionen und Physiognomien der dargestellten Personen, beinahe naiv aufgefasst und jedenfalls irritierend. Der anheimelnde, sich zum Freien hin öffnende Innenraum der ländlichen Gastwirtschaft schimmert und entfaltet sich um sie herum in delikat abgetönten, warm leuchtenden Farbnuancen, deren Konturen weich erscheinen und der Darstellung einen traumartig-dunstigen Charakter verleihen. "Zum einen artikuliert sich so der ästhetische Aspekt seines Tuns als ethischer Anspruch, zum anderen wird das Bildverständnis auf seiner ganz elementaren Ebene durchgeführt: Form ist Mitteilung. Die Magie eines Bildes entsteht nicht mit dem, was darauf, sondern primär, wie etwas dargestellt ist. Zuspitzend sagt Metzkes, das 'Wie' sei der 'Träger des Wahns' im Bilde." (harald-metzkes.de, Zugriff 27.03.2025).
Provenienz: Atelier des Künstlers (1989 dort erworben)
Privatsammlung Berlin
Privatsammlung Berlin (seit 2020)
Stilleben mit Teekanne
Öl auf Hartfaser. 1982.
35,5 x 50,3 cm.
Oben links mit Pinsel in Türkis signiert "Metzkes" und (schwer lesbar) datiert.
Hell schimmern die Bildgegenstände auf dem dunklen Untergrund, die Kanne mit ihren asiatisch anmutenden Mustern, das geheimnisvoll in Papier eingewickelte Objekt rechts und die grüne Pflanze in der Bildmitte dazwischen in ausgewogener, harmonischer Komposition angeordnet. Lebendig ist dagegen die Farboberfläche durchgestaltet, so dass das einfallende Licht die Bildfläche in Bewegung zu setzen scheint.
Provenienz: Privatbesitz Berlin
Picknick an der Quelle
Öl auf Leinwand. 1987.
60 x 70 cm.
Oben links mit Pinsel in Hellgrau signiert "Metzkes" und datiert.
Harald Metzkes, früherer Meisterschüler von Otto Nagel in Berlin, gilt als Begründer und Hauptvertreter der sogenannten "Berliner Schule" und hat sich niemals vom Sozialistischen Realismus der DDR-Kunstpolitik vereinnahmen lassen.
Provenienz: Privatbesitz Berlin
Anderle, Jiří
Turm zu Babel, oder: Hommage to Milan Sládek
Los 7321
Nachverkaufspreis
600€ (US$ 667)
Turm zu Babel, oder: Hommage to Milan Sládek
Farbradierung mit Vernis mou auf Velin. 1985.
66 x 48,3 cm (81 x 64 cm).
Signiert "anderle". Auflage 50 num. Ex.
Nicht bei Spangenberg (WV 303).
Großformatiges Blatt, gewidmet dem Pantomimen, Regisseur und Autor Milan Sládek. Prachtvoller, farblich fein abgestimmter Druck mit dem vollen Rand.
Die Freiheit erhebt ihr Haupt
20 Bl. Druckgraphik, teils farbig. Verschiedene Techniken auf unterschiedlichen Papieren sowie 1 Doppelbl. Titel, Text und Inhalt. Lose in Orig.-Leinenportfolio. 1988.
Ca. 70 x 50 cm (Blattgröße).
Jeweils signiert, meist datiert. Auflage 50 num. Ex.
Die Mappe erschien zum 70. Jahrestag der Revolution in Bayern und der Proklamation des Freistaates, herausgegeben von der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und dem Kunstbau München 1988. Enthält Arbeiten von Herbert Achternbusch, Hans M. Bachmayer, Hans Baschang, Ugo Dossi, Günther Förg, Rupprecht Geiger, Albert Hien, Franz Hitzler, Karl Imhof, Clemens Kaletsch, Wolfram Kastner, Stefan Kern, Thomas Lehnerer, Urs Lüthi, Peter Mell, Gerhard Merz, Johannes Muggenthaler, Aribert von Ostrowski, Dagmar Rhodius und Bernd Zimmer.
Ohne Titel
Vierkantstahl, geschwärzt, und Tuch. Um 1983.
Ca. 40 x 34 x 23 cm.
Entstanden in der Endphase von Schads Werkgruppe aus Stahl und Stoff. "Dem Maß meiner Hand entspricht das Maß des Stahls, mit dem ich im Innenraum arbeite. Mit massivem, industriell vorgefertigtem, also handelsüblichem massivem Solid square steel schaffe ich Linien. Wo sich die Stababschnitte treffen, entsteht der Eindruck von körperlicher Gelenkigkeit und möglicher Bewegungsfähigkeit. Meine Linien sind Chiffren meiner eigenen körperlichen Befindlichkeit. Sie umschreiben Raum, sind Seismogramm linearer Verläufe." (robertschad.eu, Zugriff 24.03.2025).
Provenienz: Ehemals Sammlung Robert Häusser, Mannheim
Privatbesitz Wiesbaden
TV-Gerät mit Foto-Negativen
Deckweiß auf dunkelbraunem Karton. 1988.
50 x 70 cm.
Der amerikanisch-koreanische Künstler und Komponist Nam June Paik gilt als Vater der Video- und Medienkunst. Durch Fluxus-Konzerte und Performances erlangte er in den frühen 1960er Jahren internationale Bekanntheit. In der bedeutenden Ausstellung "Exposition of Music - Electronic Television" in der Wuppertaler Galerie Parnass 1963 thematisierte er den Übergang von Musik zum elektronischen Bild. Zentrales Motiv seiner Werke ist das TV-Gerät als Kunstobjekt, welches er in dieser Zeichnung humorvoll in der Kombination mit vier Fotonegativen darstellt.
Provenienz: Privatsammlung Berlin (Geschenk des Künstlers)
Paik Video (Edith Decker)
2 Bl. Kugelschreiber in Blau auf gestrichenem Papier bzw. leichtem Karton. 1988.
44,8 x 64,8 cm; 45 x 63 cm.
Beide mit Kugelschreiber in Blau signiert "PAIK" und gewidmet, 1 Bl. bezeichnet.
Nam June Paik beschäftigte sich in seinen Video-Installationen mit Plattenspielern und Tonbandgeräten, Fluxus-Objekten, Gemälden und Zeichnungen als erster intensiv mit dem Medium Fernsehen. Mit typisch humorvollen Randskizzen, u.a. Antennen eines alten Fernsehgerätes, versah Nam June Paik diese beiden Andruckbögen für die Buchpublikation "Paik Video" von Edith Decker, herausgegeben im Dumont Verlag, Köln 1988.
Provenienz: Privatsammlung Berlin (Geschenk des Künstlers)
Herzensrechnung; Schnecken
2 Bl. Pinsel in Schwarz und Filzstift in Rot bzw. Pinsel in Schwarz auf Velin. 1988.
Je 29,6 x 41,8 cm.
Das charmante Konvolut zweier phantasievoller Gelegenheitszeichnungen zeugt von Paiks großem Humor und Witz. Darunter die Darstellung einer Rechnung aus zwei addierten Fragezeichen, die ein Herzsymbol ergeben. Beigegeben: Zwei humorvolle Faxe des Künstlers an den Eigentümer der Zeichnungen als Fotokopien.
Provenienz: Privatsammlung Berlin (Geschenk des Künstlers)
"hands up - ha ha“
Gelstift in Blau auf Maschinenpapier. 1997.
42,1 x 29,8 cm.
Unten mittig mit Gelstift in Blau signiert "Sigmar Polke", unten rechts erneut mit Kugelschreiber in Schwarz signiert, datiert und am unteren Rand betitelt.
Das Motiv der Hände spielt in Sigmar Polkes Werk immer wieder eine Rolle: Auf einem Arbeitsbogen zur Buchpublikation der Ausstellung "Die drei Lügen der Malerei", herausgegeben von der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 1997, verewigte Polke humorvoll zahlreiche übereinandergelegte Hände der Mitwirkenden. Symbolisch könnte man dies als erfolgreiches Teamwork rund um die erste umfassende Monographie zum Werk des Künstlers deuten.
Provenienz: Privatsammlung Berlin (Geschenk des Künstlers)
Lilie
Kohle auf Velin. 1999.
59 x 42 cm.
Unten links mit Kohle monogrammiert "SM", unten rechts datiert.
Motivische Serien von Rosen, Lilien und Päonien zeigen die Blumen in verschiedenen Zuständen von Fragilität. Die Lilie ist mit feinnervigen Konturlinien und minimalen Binnenstrukturen erfasst, das hauchfein angedeutete Glas links unten verleiht der Komposition eine dezente Räumlichkeit. Sabine Moritz, seit 1995 mit Gerhard Richter verheiratet, gehörte zu dessen letzter Klasse.
Provenienz: Sammlung Henning Lohner, Berlin (direkt bei der Künstlerin erworben)
Rote Figur mit Dampfer
Ölkreide, Aquarell und Kugelschreiber auf kariertem Papier. 1995.
22 x 18,5 cm.
Über das Liniengespinst der Karostruktur und der handschriftlichen Zahlennotizen darin legt Bohrmann großzügig geschwungene Linien, eine lebendige Aquarellierung und die zwei roten Bildgegenstände. Die markant vereinfachten, mit Ölkreide gezeichneten roten Figuren begegnen uns auch in zahlreichen anderen Arbeiten des Künstlers. Karl Bohrmann studierte anfangs in Saarbrücken, 1948-49 an der Kunstakademie Stuttgart bei Willi Baumeister. Später lehrte er an der Städelschule in Frankfurt am Main.
Provenienz: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Ohne Titel
2 Flachreliefs. Geprägte, geschwärzte Kupferbleche. 2007.
57 x 93 cm und 57 x 94 cm.
Jeweils signiert "Christa Dichgans" (gestanzt) und datiert.
Christa Dichgans erhielt 1966 nach ihrem Studium der Malerei an der Hochschule der Künste in Berlin ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes für eine Reise nach New York, kehrte ein Jahr später zurück und ließ sich kurz darauf in Rom nieder. Ab 1972 wohnte sie in Berlin und in La Haute Carpénée, Südfrankreich. Die Berge achtlos weggeworfenen Kinderspielzeugs und anderer Konsumgüter wecken in ihr die sozialkritisch-wirklichkeitsnahe Kunstpraxis, mit der die Künstlerin sich ihr Leben lang beschäftigen wird und die zum ästhetischen Markenzeichen ihrer Arbeit wird. Ähnlich wie die Campbell-Dosen von Andy Warhol werden bei Dichgans ab 1966 das Spielzeug und ab 1968 die aufblasbaren Gummitiere und Plastikherzen zum Sinnbild von Materialismus, Konsum und sozialer Distanz in unserer Gesellschaft.
"Ausschnitt"
Mischtechnik über Fotografie auf gestrichenem Papier. 1990.
35 x 50 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz signiert "Th. Hartmann", datiert und betitelt sowie verso mit Kreide in Schwarz nochmals signiert, datiert und bezeichnet "40".
Thomas Hartmann spielt in seinem Werk immer wieder mit dem Ausschnitt. Aus alten Werken wählt er Teilstücke, die durch andere Zentrierung zu völlig neuen Kunstwerken werden.
Provenienz: Galerie Georg Nothelfer, Berlin (dort erworben)
Privatbesitz Süddeutschland
Literatur: Thomas Hartmann, Viele Einzelne, Aussstellung Stadtmuseum Beckum u.a., Berlin 2004, Abb. S. 117
Fontane
Bronze mit dunkelbrauner Patina.
21,5 x 11 x 11 cm.
Verso seitlich an der Plinthe monogrammiert "RM", an der Unterseite mit dem Gießerstempel "GUSS HANN". Auflage 7 röm. num. Ex.
In sich ruhend und zugleich konzentriert zeigt Metzkes den Dichter Fontane, die Figur leicht stilisiert und doch realistisch gestaltet. "Die Ästhetik von Robert Metzkes (...) wurzelt tief in der am klassischen Figurenideal orientierten Bildhauerei des Ostens." (Michael Zajonz, in: Der Tagesspiegel, 10.05.2014, S. 28). Der Guss entstand bei Wilfried Hann, Altlandsberg. Prachtvoller Guss mit homogener Patina.
La Cadière, Provence
Aquarell, Gouache und Deckweiß auf handgeschöpftem Bütten. 2012.
10,5 x 15,5 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Violett monogrammiert "Fu" und datiert.
Die charmante kleine Landschaftsstudie mit Zypressen vor sanfter Bergkulisse entstand in der Gegend der südfranzösischen Gemeinde La Cadière. Die kräftigen Farben der Bäume werden vom weißen Rauch eines Schornsteins kontrastiert.
Markopoulos, Jannis
Minocow killed Michael Jackson
Los 7355
Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,111)
"Minocow killed Michael Jackson"
Öl auf Leinwand. 2011.
90 x 60 cm.
Verso auf der Leinwand mit Pinsel in Schwarz signiert "Markopoulos", datiert, betitelt und mit Werkangaben.
Ein Mischwesen aus Tier und Mensch, eine Kuh mit mittelalterlichem Gewand, blickt den Betrachter gelassen, aber direkt an und trägt in der linken Hand den Kopf des noch kindlichen Michael Jackson, in der anderen das bedrohlich gehobene Schwert. Ein makabres, sehr surreales Werk des griechischen Künstlers, der in seinem Œuvre gerne Referenzen zur Kunstgeschichte und zur Popkultur zieht und diese auf der Leinwand zusammenfließen lässt.
Provenienz: Galerie Irrgang, Leipzig/Berlin
Privatbesitz Potsdam
Lose Zeit
Kohle, teils laviert und gewischt, auf Velin. 2018.
46 x 34 cm.
Unten rechts mit Kohle signiert "Hillich".
Zarte weiße Federn, den Körper umspielend, setzen einen schönen Kontrast zu der in schwarz-grauen Tönen schraffierten Frau. Wie häufig in Stefanie Hillichs phantastisch anmutenden Werken wirkt die Figur entrückt und unnahbar. Die Szenerien ihrer Bilder und Zeichnungen laden den Betrachter stets zum Kopfkino ein. Ihre sichere Beherrschung von Farbe, Figur und Komposition, zudem der fast provokant, locker und sicher sitzende Zeichenstrich und Malduktus unterstreichen die Qualität ihrer Arbeiten. Sie studierte bei Wolfgang Peuker Malerei an der Kunsthochschule Weißensee und war Meisterschülerin bei Barbara Müller-Kageler. Mit dem Maler Moritz Schleime gründete sie 2010 das Künstler-Projekt "Secret Stars". Bis heute entwickelt und produziert das Duo neue Bild- und Kunstprojekte. Hillich ist aktuell in der Jubiläumsausstellung "Berliner Realistinnen. 65 Jahre Haus am Lützowplatz (HaL)" (bis 9. Juni 2025) vertreten.
"A"
Öl und Acryl auf Leinwand. 2014.
200 x 125 cm.
Verso auf der Leinwand mit Pinsel in Schwarz signiert "Rayk", datiert und betitelt.
In seinen Gemälden schafft der Künstler Rayk Goetze eine Art visuelles Abenteuer, das zwischen Abstraktion und Figuration hin und her springt und den Betrachter mit seiner Farbgewalt und intensiven Bildsprache fesselt. Geboren 1984 in Berlin und ausgebildet an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, ist Goetze ein bedeutender Vertreter der jüngeren Generation der Neuen Leipziger Schule. In seinem Werk verwebt der Künstler die Tradition der Neuen Leipziger Schule mit einer Vielzahl antiker bis zeitgenössischer Einflüsse. Goetze schafft so eine Welt, in der verschiedene visuelle Elemente und Bildebenen miteinander verschmelzen und in eine bildnerische Fiktion eintauchen. Die zentralen Figuren in Goetzes Arbeiten sind oft einzelne Protagonisten: Menschenpuppen, Engel, Untiere, mystische Kreaturen; sie erscheinen jedoch in einem Zustand der Fragmentierung. Die Figuren werden durch den Künstler zunehmend in der Darstellung von ihrer Gegenständlichkeit gelöst und in einen mythischen Raum überführt. Die Komposition seines Werkes erinnert an einen Montageroman. In dem Werk „A“ halten sich die Figuren an den Seitenrändern auf und umranken, mitsamt eines wunderbar opulent anmutenden Faltenwurfs, die Bildmitte, in der eine himmelblaue Leerstelle klafft. Die surreale Komposition entzieht sich jeder eindeutigen Erzählung und lässt damit den Ideen und Gedanken freien Lauf.
Provenienz: Privatbesitz Potsdam (direkt beim Künstler erworben, 2014)
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.
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