Es wurden 35 Lose gefunden. Künstlerbenachrichtigung aktivieren
Los 2581Friedrich II., der Große, König von Preußen
Brief an den Markgrafen Friedrich Wilhelm von Brandenburg-Schwedt. 1765.
Auktion 126
Schätzung
1.500€ (US$ 1,667)
Friedrich II., der Große, König von Preußen (1712-1786). Brief m. U. "Frch". In deutscher Sprache. 11/2 S. Trauerrand sowie anmontierter Umschlag mit schwarzem Lacksiegel. 4to. Potsdam 26.XI.1765.
An seinen ungeliebten Schwager, den Markgrafen Friedrich Wilhelm von Brandenburg-Schwedt (1700-1771), den er am Schluß als "Ew liebden freundwilliger Vetter" grüßt. Eine Woche zuvor war des Königs Schwester Sophie von Preußen, die Gemahlin des Markgrafen, verstorben und hatte Verfügungen hinterlassen, betreffend die Erziehung ihrer jüngsten Tochter Philippine. Der Markgraf und seine beiden Brüder hatten nach der Testamentseröffnung eigene Wünsche bezüglich der Zukunft der jetzt nicht mehr unmündigen, sondern mit 21 Jahren volljährigen Philippine geäußert und dem König mitgeteilt. In vorliegendem Brief lehnt der König das Anliegen ab und ordnet energisch das Vorgehen nach dem Willen der Verstorbenen an. "... So muß Ich doch deroselben über gegenwärtiges Dero Verlangen bekandt machen, wie meine seelige Schwester Dero Gemahlin vor ihrem Ableben mich gebethen hat, nach Ihrem Todte, es wegen Dero jüngster Printzeßin Tochter dergestalt zu disponiren, daß dieselbe jährlich 6 Monathe bey der Printzeßin von Wirtemberg, die übrigen 6 Monathe aber bey der vermählten Printzeßin Ferdinand bleibe und gelaßen werden möge. - Bey dieser meiner seeligen Schwester verlangten und Ihr meinerseyts versprochenen disposition, muß es also auch lediglich sein verbleiben haben, und werde ich davon niemahlen abgehen, mithin Ew liebden wohl thun, Sich darunter gäntzlich zu beruhigen, um so mehr da Dieselben versichert seyn können, daß gedachte dero jüngste Printzeßin Tochter dabey zuverläßig alle anständige und sehr gute Erziehung haben, und es darunter an nichts fehlen wird ...". - Sowohl Philippines Mutter Sophie als auch ihr Oheim Friedrich der Große waren wohl daran interessiert, die Tochter dem Einfluss des problematischen Charakters ihres Vaters zu entziehen. Der König zeigt hier deutlich eine wohlwollend-erzieherische Fürsorge für seine Nichte, die wohl in dem guten Verhältnis zu seiner Schwester und dem schlechten Verhältnis zu seinem Schwager begründet ist. - Zwei größere und einige kleinere Faltenrisse.
Los 2580Friedrich II., der Große, König von Preußen
Brief an Ferdinand IV., König beider Sizilien. 1765.
Auktion 126
Schätzung
1.000€ (US$ 1,111)
Friedrich II., der Große, König von Preußen (1712-1786). Brief m. U. "Federic". In franz. Sprache. 2/3 S. Doppelblatt nebst Umschlag mit schwarzem Lacksiegel. Folio. Berlin 16.XI.1765.
An Ferdinand IV., König beider Sizilien, mit der Nachricht vom Tod seiner Schwester, der Markgräfin Sophie von Brandenburg-Schwedt. "... cette Princesse est decedée apres une longue maladie au Chateau de Sued le 13. de ce mois, et comme Nous ne doutons point, que Vôtre Majesté ne prenne quelque part à la juste douleur, que Nous en ressentons, Nous ne cessons pas non plus de faire le voeux les plus ardens pour Sa conservation ...". Mit Gegenzeichnung der beiden Minister Graf Finck von Finckenstein und Graf Hertzberg. - Unter den vielen Zuschriften an den König Ferdinand gehören Briefe Friedrichs des Großen zu den seltensten, zumal mit dem wohlerhaltenen Umschlag. - Gleichmäßig etwas gebräunt.
Los 2575Friedrich II., der Große, König von Preußen
Eigenhänd. Brief an seine Gemahlin
Auktion 124
Zuschlag
3.000€ (US$ 3,333)
"j'ai finy la Campagne"
Friedrich II., der Große, König von Preußen (1712-1786). Eigh. Brief m. U. "Federic". In franz. Sprache. 3/4 S. 4to. Ottmachau (Schlesien) 21.I.1741.
Eigenhändig an seine Gemahlin, Königin Elisabeth Christine, zu Beginn des Ersten Schlesischen Krieges. Zunächst über deren Brief an ihren Bruder, Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel ("Ducantoine"). Durch diesen Herzog, Vater des Zaren Iwan VI., versuchte Friedrich, die russische Politik, die Österreich zuneigte, zugunsten Preußens zu beeinflussen. "Madame. Vous me faites grand plaisir de me marquér la fason dont vous avez ecrit au Ducantoine, je Comance efectivement à me resentir de son amitié et je ne doute point que les Choses n'aillent le Mieux du Monde si Vous Vouléz bien Vous donnér La penne de Cultivér Les bonnes Dispositions ...". Geht dann auf seinen Winterfeldzug ein, der mit der Besetzung Breslaus am 3. Januar zunächst erfolgreich beendet war. "Nos affaires Vont très bien ici, j'ai finy la Campagne et apresent - il ne sagit que des Quartiers d'hivér, je serai le 5 ou le 6 fevryér à Berlin ou j'aurai Le plaisir de Vous embrassér ...".
Los 2574Friedrich II., der Große, König von Preußen
Eigenhändiges Schriftstück des Siebenjährigen
Auktion 124
Zuschlag
5.000€ (US$ 5,556)
Friedrich der Große als Siebenjähriger
Friedrich II., der Große, König von Preußen (1712-1786). Eigh. Schriftstück m. U. "Friderich". 1 S. Quer-4to. O. O. 17.VIII.1719.
Schönschreib-Übung des siebenjährigen Kronprinzen: "Das ist sein Gebot, daß wir glauben an den Namen seines Sohnes Jesu Christi, und lieben uns unter ein ander, wie er uns ein Gebot gegeben hat". - Leicht stockfleckig; kleine Rand- und Faltenschäden. - So früh von allergrößter Seltenheit.
Los 2396Friedrich II., der Große, König von Preußen
Brief an zwei Capitaines in Potsdam
Auktion 122
Zuschlag
350€ (US$ 389)
- Brief m. U. "Federic". In franz. Sprache. 4 Zeilen. 4to. Potsdam 6.V.1784.
An die Capitaines d'Arien und Baron de St. Etienne, die zu Besuch in Potsdam weilen. Der König gestattet ihnen, "Revuen", also Paraden und Manövern der preußischen Armee, beizuwohnen. "... Un reste de gout M'empêche de vous voir à l'heure qu'il est. Mais il dependra de vous, d'assister, aux revues d'ici, de Berlin & de Magdebourg. C'est avec plaisir, que Je vous en donne la permission ...".
Los 2395Friedrich II., der Große, König von Preußen
Brief 1767 an Herzog Carl Eugen von Württemberg
Auktion 122
Zuschlag
340€ (US$ 378)
Friedrich II., der Große, König von Preußen (1712-1786). Brief m. U. "Federic". In franz. Sprache. 1/3 S. 4to. Potsdam 23.X.1767.
An Herzog Carl Eugen von Württemberg, den er mit "Monsieur Mon Cousin" anredet. "... J'ai bien reçu votre lettre du 20 de ce mois, et Vous remercie affectueusement des assurances de zèle et d'attachement que Vous M'y nouvellez si obligeamment; Aussi Vous serez persuadé, que J'y repondrai par tous les sentiments que Vous saurez attendre de ma part ...". - Mit kleinem Blindstempel einer französischen Sammlung, einem kleinen Eck-Abriss und 2 Fleckchen in der unteren Hälfte.
Los 2453Friedrich II., der Große, König von Preußen
Brief 1767
Auktion 120
Zuschlag
420€ (US$ 467)
- Brief m. U. "Fch". 1 S. Doppelblatt. 4to. Potsdam 22.II.1767.
An den Staats- und Kriegsminister sowie Dirigierenden Rat Ludwig Philipp vom Hagen (1724-1771), den er von einem Finanzprojekt unterrichtet, nämlich was er "in einem mit dem Nahmens Meny geschlossenen Gold-Lieferungs Contract, so wohl wegen eines dazu erforderl. fonds von 45/m Rtal. für die Holl. Commandite, als auch in Ansehung derer mit derselben, desgleichen mit der Hamburg. Commandite zumachenden Veranstaltungen, habe festsezen lassen. Meine intention ist demnach, daß Ihr dieses alles, und besonders, daß der vorerwehnte fond der 45/m Rtal. von der Holl. Commandite fourniret werden solle, mit dem Hof-Banquier Clement gehörig reguliren ... sollet ...". - Mit den eigh. Sichtvermerken der Minister Ludwig Ph. vom Hagen, Julius von der Horst (den der König lebenslang sehr hoch schätzte) und Valentin von Massow, Staatsminister und Vizepräsident des General-Oberfinanzdirektoriums.
Los 2451Friedrich II., der Große, König von Preußen
53 Briefe und Urkunden + Beilagen
Auktion 120
Zuschlag
15.000€ (US$ 16,667)
"dem Hülfs bedürftigen Adel gar nicht geholfen""
Friedrich II., der Große, König von Preußen (1712-1786). Faszikel mit 48 Briefen, 4 Urkunden und 1 weiteren Schriftstück m. U. "Frch"; beigeheftet diverse Akten; zus. 125 Bl, oft zweiseitig beschrieben. 4to bis gr. folio. Geheftet; in einem (defekten) Umschlag des 19. Jhdts. Potsdam und Berlin 8.IX.1773 bis 14.VII.1782.
Umfangreiches und bedeutendes Konvolut von Briefen des Königs sowie von Urkunden und Schreiben seiner Minister und anderer Staatsbeamter, betreffend die Gründung und Geschichte einer wichtigen nationalökonomische Einrichtung in Preußen, der "Kur- u. Neumärkischen Haupt-Ritterschafts-Direktion", eines Kreditinstituts, das nach den langen Kriegszeiten dem märkischen Landadel durch die Gewährung unkündbarer hypothekarischer Darlehen die oftmals schwierige Existenz sichern sollte. Enthält Urkunden des Königs zur Gründung der "Kur- und Neumärkischen Landschaft" sowie zahlreiche entsprechende Kabinettsordes an den mit der Planung der Einrichtung beauftragten Minister v. Goerne, den mit der Durchführung betrauten Landschaftsdirektor v. Arnim und die sämtlichen Stände der Kur- und Neumark.
Der erste hier vorliegende Brief des Königs an die Stände (Potsdam 8.IX.1773) signalisiert seine Zustimmung zu dem vorgelegten Plan: "Seiner Königlichen Majestät von Preußen ... ist der Inhalt ... von denen Verordneten sämtlichen Ständen der Churmark ... gethanen Vorstellungen um so angenehmer gewesen, da solcher Seiner Königlichen Majestät zur Wiederherstellung des Landes-Credits so verschiedentlich geäußerten Absicht vollkommen gemäs ist, und werden Allerhöchstdieselbe dahero den Plan, welchen gedachte Verordnete zu Retablirung und Beförderung des verfallenen Credits der Güther-Besizer zu entwerffen gemeinet ist, ... sehr gern genehmigen."
Nach den ersten Erfahrungen kündigt der König am 4.I.1776 den Ständen Reformen an: "Da Seiner Königlichen Majestät von Preußen ... Landes-Väterliche Absicht immer dahin gerichtet ist, das Beste dero Unterthanen ... zu befordern, So wollen Höchst dieselbe auch gerne sehen, daß die Sachen der Chur Märkischen Landschaft, auf einen ordentlichern, und beßern Fuß, eingerichtet werden: In Schlesien sind diese Sachen sehr gut reguliret: Gehet das nun hier, gleich nicht gantz völlig auf die Arth an, so wird es doch einiger maaßen möglich seyn; denn die Haupt Absicht ist immer die, daß die gesamten Stände mehr zusammen treten, sich beßer vereinigen, und dadurch sich stärker und ansehnlicher machen solln, damit der Credit der landschaft größer wird, und die Edelleute genöthiget sind, mehr auf die Conservation ihrer Güther bedacht zu seyn, und nicht zu viele Schulden machen: Seiner Königlichen Majestät haben dahero dero Etats-Minister v. Carmer bey deßen jetziger Anwesenheit zu Berlin, aufgetragen, seine Idées und Meiningen, über die Sache, und wie alles darunter beßer einzurichten, denen gesamten Ständen der Chur Märckschen Landschaft, mitzutheilen ...".
Es zeigt sich jedoch, daß einige Stände und Regionen sich sperren, dem von Carmer vorgelegten Plan einer "Credit-Assoziation" nach schlesischem Vorbild zuzustimmen. Am 21. März 1777 spricht der König seinen Unwillen darüber aus und reduziert kuzerhand die Anzahl der Landtags-Deputierten. Er habe erfahren, "daß die zum Landtag jetzo zu Berlin versammlete Deputirte des Praelaten Standes, der Altmark, Priegnitz und Mittelmark, den ... Plan zu einer Credit-Association nach Schlesischen Fuß für ihre Kreiser angenommen, dagegen die Deputirte der Uckermark und Neumark Anstand nehmen, diesem beizutreten; So wollen Sr. Königliche Majestät, daß denen ersterwehnten Deputirten Höchstdero gnädige Zufriedenheit über ihren Beytritt, denen andern aber bekannt gemacht werde, daß Sr. Königlichen Majestät es nicht zu wenigem Wohlgefallen gereichen würde, wenn baldigst eine allgemeine Vereinigung geschähe; da Höchstdieselben aber die Anzal der anwesenden Deputirte jetzo weder nöthig noch nützlich finden, So ist Dero gnädigster Wille, daß von denen hier anwesenden von dem Praelaten Stande Einer, Einer aus der Altemark, Einer aus der Priegnitz, Zwey aus der Mittelmark, Einer aus der Uckermark und Zwey aus der Neumark, alhier verbleiben, an den ... jetzo noch einzurichten nötigen Sachen mitarbeiten, die übrige Deputirte aber entlaßen und ihnen mitgegeben werde, so bald es thunlich in ihren Kreisen dasjenige, wozu sie angewiesen werden sollen, dergestalt zu veranstalten ...".
Am 12.IV.1777 schreibt der König an den Minister v. Goerne über die störrischen Landstände: "Ich muß Euch nur sagen, sie haben keine patriotische Gesinnungen, und das allgemeine Beste, ist die längste Sache, woran sie dencken, und dem sind auch noch zwey Sachen im Weg, das sind die Leute von der Justitz, und die Advocaten, diese suchen das Werck ihres Vortheils wegen zu hintertreiben, und setzen den Leuten allerhand Dinge im Kopf, und machen lauter Cabalen ...".
Auch in anderen Personalfragen nimmt der König in seiner offenen Art kein Blatt vor den Mund. So schreibt er am 20.VII.1777 an v. Goerne: "... Da ich aus Eurem Bericht ... ersehen, daß die Uckermärcksche Stände, den vice Landesdirector v. Eckstedt, zum Director bey dem Credit-Wesen erwählet haben; so habe nichts dagegen, wenn sie vernünftige Leute wählen, nur keine Windbeutel, das werde nicht gestatten ...".
Aus vielen weiteren Briefen ist ersichtlich, wie akribisch sich der König um die Entwicklung dieser Einrichtung kümmert, Zinsen festsetzt oder sich über Verhinderung von Konkursen freut. Doch am 7.IV.1782 zieht er in einem Brief an den Landschaftsdirektor v. Arnim eine bittere Bilanz: "... Nachdem Ich von dem eigentlichen Zustand und bisherigen Fortgange des hiesigen Credit-Werks nähere Nachricht eingezogen; so habe Ich wahrnehmen müßen, daß dabey meine landesväterliche Absicht keinesweges erreicht, und dem verschuldeten Hülfs bedürftigen Adel gar nicht geholfen worden; vielmehr täglich neue Concurse entstehen, und eine Familie nach der andern an den Bettelstab geräth ... Ich bin vollkommen überzeugt, daß Mein getreuer Chur- und Neu-Märkscher Adel eben so viel Generosité, Patriotismus und guten Willen, seinen unglücklichen Mitständen zu helfen, besitzt, als die Pommern und Schlesier. Der Fehler muß also in der ersten Einrichtung, und besonders darin liegen, daß die meißten noch gar keine rechte Idée von der Sache haben, und nicht wißen, worauf es dabey eigentlich ankommt; und daß man hienächst durch unnütze Formalitaeten und Pointillen weitläuftige Zögerungen und übertriebene Kosten, den schwächern Theil des Adels außer Stand gesetzt hat, an den Beneficiis des Credit-Systems wirklich Theil zu nehmen ...".
Beigeheftet ein Reihe zugehöriger weiterer Schriftstücke: I. Mehrere Abschriften von Briefen Friedrichs des Großen, davon 3 an Minister v. Goerne, 1 an Großkanzler v. Fürst, 1 an General von Buddenbrock, 2 an die Stände der Mittelmark (alle Potsdam 1777) und 1 an den Kapitän v. Jagow (Berlin 1778). - II. Eine Rede Friedrichs des Großen an die Deputierten der kur- und neumärkischen Landstände (6 Seiten; gr. folio) in Potsdam am 18.I.1776. - III. Ein Pfandbrief m. U. des Generaldirektors v. Kameke, ausgestellt auf das Gut Treppeln (handschriftlich ausgefüllter Vordruck; 1 S. Quer-folio. Berlin 2.I.1778). - IV. Das komplette Manuskript "Revidirtes Chur- und Neumärksches Ritterschaftliches Credit-Reglement" mit Unterschrift des kgl. Kommissars v. Arnim (98 S. Gr. folio. Berlin 23./25.V.1782). - Ein separater, Sammelband mit dem Erstdruck "Chur- und Neumärkisches allergnädigst confirmirtes Ritterschafts-Credit-Reglement" (Berlin, G. J. Decker, 1777) sowie 2 Nachträge "Tax-Principia" (Berlin 1777, 1784), - Daran angebunden ein Neudruck der Ausgabe von 1777 mit Register sowie diversen Anhängen und Ergänzungen (1875-1877). - V. Ein handschriftl. Auszug aus dem revidierten Reglement (2 S. Gr. folio. Berlin 1782). - VI. 2 Briefe m. U. des Kronprinzen bzw. Königs Friedrich Wilhelm II. an Goerne (Potsdam 1777 und Berlin 1786). - Gelegentliche Randschäden; einige Schriftstücke gelöst; Heftung des gedruckten Bandes locker; sonst alles ordentlich erhalten. - Das reiche Material bietet wertvolle Einblicke in die Bemühungen des Königs, das Finanzwesen Preußens im allgemeinen und die wirtschaftlichen Verhältnisse des ländlichen Adels im besonderen in solide Bahnen zu lenken.
Los 2129Friedrich II., der Große, König von Preußen
2 Reliquien
Auktion 118
Zuschlag
1.000€ (US$ 1,111)
- 2 Reliquien aus seinem Nachlaß. (Potsdam, nach 1785).
1.) Ein Stückchen Seide, auf einen kleinen Papierstreifen geheftet, der in einer Handschrift aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Aufschrift trägt: "Ein Stück von dem Stuhl worauf Friedrich der Große in sans souci gestorben ist." - 2.) Ein Stück grüner, zerschlissener Seide, auf einen kleinen Zettel geheftet, der in einer Handschrift aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Aufschrift trägt: "Ein Stückchen vom Sopha Friedrich des Großen aus seinem Schlafzimmer im Schloße zu Potsdam". - Beiliegend ein türkisfarbener Seidenmoiré-Streifen, mit metallenen Blüten gesäumt und einem undeutlichen Monogramm (?) versehen. Angeheftet ein kleiner Zettel, der in einer Handschrift aus der ersten Hälfte des 19. Jhdts die Aufschrift trägt: "Strumpfband der Prinzeß von Preußen von ihrer Vermählungsfeier". - Ungewöhnliche Reliquien für Friedrich-Verehrer.
Los 2128Friedrich II., der Große, König von Preußen
Urkunde 1767 + Beilage
Auktion 118
Zuschlag
750€ (US$ 833)
Friedrich II., der Große, König von Preußen (1712-1786). Urkunde m. U. "Frch". 3 S. Mit papiergedecktem Siegel. Mit Umschlag und Kordelheftung. Folio. Berlin 27.VI.1767.
Bestallung als Kämmerer für den Kavallerie-Capitaine Marc-Antoine Comte de Barberin. Mit Darstellung seiner Aufgaben und seiner Position unter dem Oberhofmarschall, dessen Anweisungen er jederzeit zu befolgen habe. - Gegengezeichnet von den beiden Staatsministern Karl Wilhelm Graf von Finckenstein und Ewald Graf von Hertzberg. - Schön erhaltene Urkunde mit prächtig kalligraphierter Kopfzeile. - Dabei: Gleichzeitige Übersetzung der Urkunde ins Französische mit dem Titel: "Provision de Chambellan pour M. Le Comte D Barberin". 4 Bl., davon 4 S. beschrieben, jeweils in sehr schöner Kalligraphie mit blütengeschmücktem Namen des Königs und dem üblichen "L. S." in einer Rokoko-Kartusche. Folio. Kordelheftung. (1767).
Los 2619Friedrich II., der Große, König von Preußen
Brief 1740
Auktion 117
Zuschlag
500€ (US$ 556)
"aus Uns dazu bewegenden Ursachen"
- Brief m. U. "Friderich". 1/2 S. Doppelblatt mit Adresse und Lacksiegel. Berlin 14.VI.1740.
Vierzehn Tage nach seiner Thronbesteigung an die Provinzialregierung in Halberstadt mit dem Befehl, weder dem kaiserlichen, noch dem braunschweig-wolfenbüttelschen Ersuchen nachzukommen, den aus Ungarn zurückkehrenden Truppen des Herzogs von Braunschweig-Wolfenbüttel den Durchmarsch durch preußisches Gebiet zu gestatten. Sollten sich Truppen an der Grenze einfinden, sollen sie nicht durchgelassen werden. Das Verbot geschehe aus Gründen der Pestgefahr sowie "aus Unsern Uns dazu bewegenden Ursachen". Diese "Ursachen" werden die Kriegsvorbereitungen Friedrichs sein, der bereits plante, im Herbst gegen Österreich in den Krieg zu ziehen, um seine Ansprüche auf Schlesien durchzusetzen. - Gegengezeichnet von dem Generalfeldmarschall und Minister Adrian Bernhard von Borcke (1661-1741) und dem Kriegsminister Heinrich von Podewils (1696-1760). - Besonders der rechte Rand gebräunt; unten kleine Randläsuren.
Los 2620Friedrich II., der Große, König von Preußen
Brief 1780
Auktion 117
Zuschlag
400€ (US$ 444)
"bey Eurem etwaigen Absterben"
- Brief m. U. "Frch". 1/2 S. Doppelblatt. 4to. Potsdam 28.XI.1780.
An den erkrankten Geh. Finanzrat Roden (1724-1781), der dem König eine Besserung seines Befindens gemeldet hatte. "... soll es Mir auch sehr lieb seyn, wenn die Beßerung continuiret, und Ihr völlig wiederhergestellet werdet! Allein in dem Fall, wenn Ihr wieder schlimmer werdet, so ist es doch nöthig, daß Ihr, Mir jemanden vorschlaget, auf den Ich Mich so gut, wie auf Euch, verlaßen, und dem Ich alle die Sachen, bey Eurem etwaigen Absterben, wieder anvertrauen kann ...". - Der aus Soest stammende Präsident der Oberrechnungskammer, Johann Rembert Roden, starb tatsächlich am 13. Mai des folgenden Jahres. Zu seinen vielen Verdiensten zählt die 1772 vorgenommene Landesaufnahme Westpreußens, die als "Rodensche Landesaufnahme" die Grundlage für die Einführung des preußischen Steuersystems in dieser Provinz schuf.
Los 2618Friedrich II., der Große, König von Preußen
Eigenhänd. Brief an seine Schwester
Auktion 117
Zuschlag
13.000€ (US$ 14,444)
Friedrich der Große über Gott, Glück und Schicksal
Friedrich II., der Große, König von Preußen (1712-1786). Eigh. Brief m. U. "Federic". 12/3 S. 4to. Torgau 7.XI. (1760).
Sehr bedeutender Brief an seine jüngste Schwester Amalie, Äbtissin des Stifts Quedlinburg, begabte Komponistin. In der Spätphase des Siebenjährigen Krieges, 4 Tage nach Friedrichs Sieg bei Torgau über die Österreicher unter Daun, antwortet der König eigenhändig auf einen Brief seiner Schwester, in dem diese ihm wohl empfohlen hatte, Gott für diese glückliche Wendung in bedrängter Situation zu danken und sich wieder mehr dem christlichen Glauben zuzuwenden. Friedrich antwortet ausführlich in seinem charakteristischen, leicht spöttischen Ton und erläutert ihr sein grundsätzliches Verhältnis zu Gott, dem Glück und dem Schicksal. Gott nennt er "Votre Beaupère Eternel", Amalie "Epouse de Jesucrist" und sich selbst "tout heretique ... qui ne conois pas un chien du Paradis". Doch habe er einen großen Respekt vor der unergründlichen göttlichen Weisheit und freue sich oder füge sich geduldig ihrer Launen.
"Ma chère Soeur, je suis bien persuadé de la part que Vous prenéz a nos heureux Succès et à la Victoire que mon frere vient de ramportér sur Les Enemis, cela venoit très apropos Dans Les Circonstances pressentes ou il sagit de reduire nos Enemis sil est possible a faire une paix honorable pour nous et raissonable. Vous qui avéz des aboutissons au Ciel que je n’ai pas, vous pouvez Savoir Combien Votre Beaupere Eternel nous favorise ou nous Contrecare, moy pauvre mortel qui ne conois pas un chien du Paradis je Vis sur cela dans La plus grande Ignorance, je resois Le bien qui m’arive avec plaisir et je Suporte Le mal avec passience, cependant Soufréz qu’un pauvre profane vous exsplique quelque Dificultez qui se forment au fond des Entrailles de votre sublime Doctrine ...". Das Glück werde als blind bezeichnet, weil es in aller Regel ungerecht sei. "... elle avoit Les atributs d’être Caprisieusse et inconstante parce qu’elle L’est en Effet, or si vous substituéz la providence a La Fortune, il faut nécessairement que vous chargiez cette Provideance des Minces Injures dont L’accablaient Les payens, ce qui celon moy est Blasseniér dans Les formes, moy donc qui ai un très profond respect pour L’Essence Divine je me Garde bien de Luy atribuér une Conduite Injuste variable et Condomnable dans le moindre des Mortels, par cette raisson ma chère Soeur j’aime mieux ne point Croire que L’ Etre tout puissant et bon se melle du mince detail des affaires humaines j’atribue tout ce qui arive aux êtres Crées aux efets Nessessaires des Cosses Secondes et je m’humilie en Silence devant cet Etre adorable en Confessant mon Ignorance sur ces Voyes quil n’a pas plu a Sa Divine Sagesse de me revellér; adieu chere Epouse de Jesucrist, si vous ne me trouvéz pas ortodocz aumoins ne Vous avisez pas de me faire brullér, et soyez persuadeé que tout heretique que vous me Croyéz je Vous aime avec une veritable tendresse ...". - Kleine Randschäden; sonst schöner Bekenntnisbrief des "Philosophen auf dem Thron"; in der von Preuss edierten Ausgabe sämtlicher Werke nicht gedruckt.
Los 2686Friedrich II., der Große, König von Preußen
Urkunde 1768
Auktion 116
Zuschlag
550€ (US$ 611)
- Urkunde m. U. "Federic" und papiergedecktem Siegel. 2 S. Folio. Berlin 4.XI.1768.
Patent für August von Tettenborn als Second-Lieutenant beim Feld-Artillerie-Corps. Mit den üblichen Vorschriften: dem König und dem Königlichen Hause müsse er "zuforderst hold treu und gehorsam seyn, seiner Charge gebührend wahrnehmen, was ihm zu thun und zu verrichten oblieget und anbefohlen wird, so Tages als Nachts fleißig und treulich ins Werk richten, bey allen vorfallenden Krieges-Begebenheiten, sich tapfer und unverweißlich aufführen ...". - Ohne das leere Respektblatt; das Siegelwachs auf der Vorderseite durchscheinend; die Rückseite etwas leimfleckig; beim Namenszug ein kleiner rosa Papierpfeil aufgeklebt. - Beiliegend 2 aus Büchern stammende Kupferstich-Porträts des Königs sowie die zeitgenöss. Abschrift einer Bekanntmachung des Grafen Christoph zu Dohna (Hauptquartier Grypswalde, 19.I.1759) im Auftrag Friedrichs des Großen, in der ein strenges Verbot ausgesprochen wird, die Bauernhöfe kriegsbedingt auszuplündern, Pferde und Vieh ohne Bezahlung gewaltsam zu requirieren oder sonstige "Plackereyen" gegen die Landbevölkerung zu begehen. - Ferner beiliegend ein Schreiben der Provinzialregierung in Glogau (17.V.1771) an die Fürstlich Lobkowitzsche Regierung in Sagan, betreffend Hypotheken- und Pfandbrief-Angelegenheiten im Raum Sagan.
Los 2689Friedrich II., der Große, König von Preußen
Subskribenten-Verzeichnis der Jubiläums-Werkausgabe
Auktion 116
Zuschlag
330€ (US$ 367)
- Gedrucktes Subskribenten-Verzeichnis für die deutschsprachige Jubiläums-Ausgabe der Werke Friedrichs des Großen. 32 S. Mit einleitendem Text und rund 500 faksimilierten Unterschriften von Subskribenten. Zweifarbiger Druck auf Maschinenbütten. Folio. Kordelheftung, ohne Umschlag. (Berlin 1912).
Nützliche Signaturen-Quelle für Autographen-Sammler und -Händler, da die mehreren hundert Unterschriften jeweils bezeichnet und nach Regionen (preußischen Provinzen und übrigen deutschen Ländern) geordnet sind. Naturgemäß sind Adel, Politiker und hohe Militärs am meisten vertreten. - Das hintere Außenblatt leicht angeschmutzt.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2024 Galerie Gerda Bassenge
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge