Artist Index: Schmidt, Johann Heinrich


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Los 6660Schmidt, Johann Heinrich
Bildnis Roustam Raza, Mameluk von Napoleon

Auktion 107

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
35.000€ (US$ 38,889)

Details

Bildnis des Roustam Raza, Mameluck von Napoleon.
Pastell. 36,5 x 29 cm. Rechts im Hintergrund signiert und datiert "Schmidt fecit 1813".

Das lebensnahe Bildnis zeigt Roustam Raza, den armenisch-georgischen Mamelucken, der von 1799 bis 1814 persönlicher Leibwächter Napoléon Bonapartes war. Einen Teil der Faszination dieses Portraits macht die schillernde Lebensgeschichte des Dargestellten aus: Der 1780 in Tiflis geborene Roustam war das Kind eines armenischen Kaufmanns und einer Georgierin. Von den Kadscharen geraubt, wurde der junge Roustam in die Sklaverei verkauft und 1797 in Konstantinopel von einem der osmanischen Gouverneure Ägyptens erworben, der ihn zu einem seiner Mameluken machte. Nach dem Tod seines Herren kam Roustam in den Besitz Sheik El Bekris, einem Freund Napoléons. Kurz vor der Rückkehr Napoléons nach Frankreich im Jahr 1799 trat Roustam in dessen Dienste. Die nächsten 15 Jahre folgte der Mamelucke dem Konsul und späteren Kaiser der Franzosen wie ein Schatten auf allen Kriegszügen von Spanien bis Russland. Dabei diente er seinem Herrn als Diener und Leibwächter gleichermaßen. Mit dessen Erlaubnis heiratete er 1806 die junge Alexandrine Douville, Tochter der ersten Kammerzofe von Kaiserin Joséphine. Als Napoléon 1814 abdanken musste und den Selbstmord plante, beendete Roustam Raza seinen Dienst aus Angst, für den mutmaßlich bevorstehenden Gifttod seines Herrn verantwortlich gemacht zu werden. Als er in den Hundert Tagen wiederum seine Dienste anbot, lehnte Napoléon ab, aus Unverständnis für Roustams vermeintliche Illoyalität im Vorjahr. - Roustam Raza hat in seinen "Erinnerungen" ("Souvenirs de Roustam, mamelouck de Napoléon Ier") ein lebendiges Bild von der Gesellschaft aus dem unmittelbaren Umkreis des Franzosenkaisers gezeichnet. Aber auch er selbst ist im Ersten Kaiserreich vielfach Gegenstand künstlerischer Darstellung geworden, nicht nur in Portraits, die ihn als Einzelfigur zeigen (Jacques-Nicolas Paillot de Montabert 1806; Horace Vernet 1810), sondern auch als markante Nebenfigur in Historiengemälden seines prominenten Arbeitgebers.
Johann Heinrich Schmidt hat dieses Pastell 1813 in Dresden angefertigt als sich Napoléon dort im Sommer diesen Jahres mit seiner Entourage aufhielt. Den zu diesem Zeitpunkt 33-jährigen Roustam Raza stellt Schmidt selbstbewusst dar, den Blick fest auf den Betrachter gerichtet. Roustam trägt ein mit Gold durchwirktes blaues Samtgewand im orientalischen Stil und einen sorgfältig gebundenen rot-weißen Turban. Im Gürtel steckt ein Türkendolch, von dem man im Bild nur noch den Griff sieht. Dieses Pastell vermittelt anders als die anderen heroisch aufgefassten Portraits Roustams ein lebensnaheres Bild dieses faszinierenden Menschens. - Bildträger leicht wellig.

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[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“


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