Silbereinband und Einbände
Weinrotes Maroquin über 4 Zierbünden mit dreiseitigem Goldschnitt. England um 1880
Los 821
Zuschlag
500€ (US$ 556)
Einbände. - Silbereinband. Weinrotes Maroquin über 4 Zierbünden mit dreiseitigem Goldschnitt und 2 reichdurchbrochenen Deckelplatten aus massivem Silber mit Puttodarstellung und Pelikan sowie breiter durchbrochener Silberschließe, mit Silbermarken "Löwe" und "Leopardenkopf". 10,2 x 6 cm. England um 1880.
Prachtvoller Silbereinband mit die Deckel flächig bedeckenden massiven Silberplatten, die extrem reich durchbrochen sind mit barocken und Rokoko-Elementen wie Voluten, Stäben, Bandelwerk etc. In der Mitte jeweils ein nackter Putto mit einem ihn anschauenden Pelikan uzu seinen Füßen rechts. Auf beiden Deckeln sowie auf der mächtigen Silberschließe befinden sich Silbermarken, die auf eine Werkstatt in London oder Birmingham hindeuten (hallmark "Leopard's head", "Lion left passant", "Letter R", "Monogramm SJ". – Kaum berieben, Lederecken minimal bestoßen, kaum oxidiert, sehr gut erhalten. Inhalt: The Book of Common Prayer, and Administration of the Sacraments, and other Rites and Ceremonies of the Curch. Ca. 700 teils num. S. London, Queen's Printers for Peacock, Mansfield and Britton, o. J. (1881). - Gedruckt in Rot und Schwarz. Minimale Gebrauchsspuren.
Serarius, Nikolaus
Deß Luthers Nachtliecht. Ingolstadt, Andreas Angermayer, 1603
Los 822
Zuschlag
320€ (US$ 356)
Serarius, Nikolaus. Deß Luthers Nachtliecht. 6 Bl., 184 S. Mit Titel in Schwarz und Rot. 20 x 15 cm. Flexibles Pergament unter Verwendung eines Handschriften-Fragments des 16. Jahrhunderts (wurmstichig, gebräunt und etwas lädiert, mit hs. Notizen) mit 2 hs. RSchildern. Ingolstadt, Andreas Angermayer, 1603.
VD17 12:109449Q. – Ein "kurzer, warhafftiger, beständiger und gründlicher Bericht, von der grossen und ersten, vornembsten und wunderbarlichen Erleuchtung, durch welche dem thewren und hochgelehrten Mann D. Martin Luther" (Titel) des lothringischen Jesuiten, Exegeten und Kirchenhistorikers Nikolaus Serarius (1555-1609). – Innenspiegel mit Fiche, diese, das letzte Blatt und der Titel mit hs. Einträgen. Titel lädiert und hinterlegt, etwas gebräunt, am Schluss mit Wurmspur (kleiner Textverlust).
Lavardin, Hildebert von und Beaugendre, Antoine
Venerabilis Hildeberti Primo Cenomanensis Episcopi. Paris, P. du Mesnil für L. Le Conte, 1708
Los 825
Zuschlag
200€ (US$ 222)
Lavardin, Hildebert von. - Beaugendre, Antoine (Hrsg.). Venerabilis Hildeberti primo cenomanensis episcopi, deinde turonensis archiepiscopi opera, tam edita quam inedtia. 5 Bl., LXXIII, 200 Spalten, XXXII Spalten, Spalten 201-1690, 21 Bll. Mit Holzschnitt-Vignette auf dem Titel, 4 gestochener Kopfvignetten sowie einigen Schmuckvignetten und -initialen. 39 x 26 cm. Leder d. Z. (beschabt, bestoßen, mit größeren und kleineren Fehlstellen sowie Rücken restauriert) mit goldgeprägtem RTitel und reicher Rückenvergoldung. Paris, Paulus du Mesnil für Laurent Le Conte, 1708.
BBKL II, 844. Brunet III, 165. Ebert 9704. Graesse III, 278. Jöcher II, 1598. – "Hildebert von Lavardin, Bischof von Le Mans, nachheriger Metropolit von Tours, wird in den allgemeinen Darstellungen der mittellateinischen Literatur immer wieder als einer der repräsentativsten Dichter seiner Zeit gepriesen. Er war in der Tat einer der berühmtesten des Mittelalters und zudem ein allgemein anerkannter Lehrer der Moral und des Kirchenrechts. Die Nachwelt verewigte seinen Namen mit dem Beiwort 'der Ehrwürdige'. Seine Gedichte und Briefe über vielfältige weltliche und geistliche Themen erlebten die weiteste hand-schriftliche Verbreitung" (Peter von Moos 1965). Die letzte Seite "Privilege du Roy" mit zwei gedruckten Zusätzen im Vergleich zum digitalisierten Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek. Über dem Privileg eine Approbatio: "De mandato Illustrissimi Galliarum Cancellari, Librum legi cui titulus est, Venerabilis Hildeberti... Datum Parisiis die 3a. mensis Martii anno 1708. Pastel. Unter dem Privileg: "Ex Typographia Aegidii Paulus-du-Mesnil". – Leicht stockfleckig, gewellt und knickspurig, sonst wohlerhalten. Vorsätze an den Rändern etwas leimschattig.
Provenienz: Aus der Bibliothek des Klosters von Évreux, im Jahr des Erscheinens überreicht vom Herausgeber. Mit schönem hs. Eintrag auf dem Titel: "Exlibris Monasterij Sti. Taurini Ebroicensio, Congregaonis Sti. Mauri, ordinis.Sti Benedicti, anno Dni 1708. Ex Dono Editoris".
Léger, Jean
L'histoire générale. Leiden, Jean le Carpentier, 1669
Los 826
Zuschlag
1.000€ (US$ 1,111)
Léger, Jean. L'histoire générale des églises évangélique des vallées de Piemont ou Vaudoises. Teil I und II in 1 Band. 16 Bl., 212 S.; 8 Bl., 385 S., 3 Bl. Mit gestochenem Titel, gestochenem Porträt, 34 halbseitigen Textkupfern und gefalteter Kupferstichkarte. 37,5 x 22 cm. Pergament d. Z. (etwas berieben, fleckig und leicht geworfen) über 7 Bünden. Leiden, Jean le Carpentier, 1669.
Graesse IV, 148. – Erste Ausgabe über die Geschichte und Verfolgung der Waldenser vom Priester Jean Léger (1625-1670). Die Kupferstiche zeigen hauptsächlich die grauenvollen Verbrechen, Folterungen und Ermordungen während des Dreißigjährigen Krieges. – Vereinzelt leicht stock- und fingerfleckig, teils mit Feuchtflecken. Exlibris auf dem Vorsatz. Mit schönen und gratigen Stichen.
Luther, Martin
Der Erste bis Neunte Theil aller Deutschen Bücher und Schriften. Altenburg, J. Michael, 1661-1664. - Dritte Gesamtausgabe
Los 827
Zuschlag
1.300€ (US$ 1,444)
Luther, Martin. Der Erste [bis] Neunte Theil aller Deutschen Bücher und Schriften. 9 Bände und Registerband, zus. 10 Teile. Mit gestochenem Frontispiz und 9 (8 gestochenen, 1 Holzschnitt-) Titelvignetten und 97 Textholzschnitten und 1 Textholzschnittkarte. 34 x 22 cm. Pergament d. Z. (fleckig und berieben, Band I mit größeren Fehlstellen) mit hs. RTiteln (berieben), spanischen Kanten und Blauschnitt. Altenburg, (Johann Michael), 1661-1664.
Goedeke II, 151. Graesse IV, 300. Knaake I, 32. VD 17 3:307859P. – Der berühmte sogenannte "Altenburger Luther-Deutsch", die dritte in "Altenburg in Meissen" gedruckte Gesamtausgabe der Schriften Martin Luthers (1483-1546) in deutscher Sprache, die auf den beiden sorgfältig edierten Ausgabe von Jena und Wittenberg basiert. Mit dem meist fehlenden Band X, dem "Haupt Register über Herrn Dr. Mart. Lutheri Seel. Gesampte Teutsche Schrifften, Wie sie aus denen Witteb. Jenisch- und Liszlebischen Tomis in Neun Theile zusammen getragen, in Eilff Capitul eingetheilet von J. Christfried Sagittario". – Es fehlen 2 Textholzschnitte. Band I mit einzelnen Unterschreichungen, das Frontispiz knapp beschnitten. Lage Eeiii-iiii in Teil IX lose. Etwas gebräunt und vereinzelte unbedeutende Flecken. Unleserlicher hs. Besitzvermerk im fl. Vorsatz. Insgesamt einheitlich gebundenes und gut erhaltenes Exemplar.
Masen, Jacob
Wegführer zu einem reinen, tugendhafft- und vollkommenen Leben. Frankfurt und Breslau, Johann H. Kloß, 1701
Los 828
Zuschlag
240€ (US$ 267)
Masen, Jacob. Wegführer zu einem reinen, tugendhafft- und vollkommenen Leben, durch geistliche Ubungen und Betrachtungen nach Art der acht-täglichen Exercitien des heiligen Ignatii von Loiola. Aus der lateinischen Sprache in die teutsche übersetzt. 4 Bl., 898 S., 4 Bl. (Inhalt). Titel in Schwarz und Rot. Mit gestochenem Frontispiz, Wappenkupfer und 8 Kupfertafeln. 15,5 x 9,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben) mit 4 Schließbändern. Frankfurt und Breslau, Johann Herbord Kloß, 1701.
VD18 13626507. – Erste deutsche Ausgabe der Erbauungsschrift des Jesuitenpaters und Historikers Jacob Masen (1606-1681). – Schönes und wohlerhaltenes Exemplar.
Officium B. Mariae Virginis
ad instar breviarii romani sub Urbano VIII. recogniti. Salzburg, Johannes Joseph Mayr, 1640
Los 831
Zuschlag
650€ (US$ 722)
Officium B. Mariae Virginis ad instar breviarii romani sub Urbano VIII. recogniti: Ubi omnia suis locis sunt extensa in [und:] post adventum. 2 Bände. 2 Bl., 213 S.; 2 Bl., 196 S. 10 x 6,5 cm. Leder d. Z. (ein Band stark berieben) mit Goldschnitt, zusammen in Lederschuber d. Z. (dieser berieben). Salzburg, Johannes Joseph Mayr, (1640).
Taschenoffizium für den Gebrauch in der katholischen Kirche im passgenauen barocken Lederschuber. – Fingerfleckiges Exemplar aus dem Besitz einer Schwester aus dem Orden des Heiligen Nepomuk, mit entsprechendem Eintrag auf dem ersten weißen Blatt.
Romer, Augustinus Maria
Servitus Mariana auspiciis Austriacis. Wien, Hieronymus Verdussen, 1667
Los 835
Zuschlag
1.000€ (US$ 1,111)
Romer, Augustinus Maria. Servitus Mariana auspiciis Austriacis. In Germaniae, Hungariae & Boemiae regnis reparata. Seu historia ordinis servorum B. Mariae Virginis. Medium Saeculum a sui reductione continens cum novorum eius conventuum origine. 22 Bl., 352 (recte: 452) S., 4 Bl. Mit Kupfertitel und 19 (2 gefaltet) Kupfertafeln von B. Kilian nach M. Waldmann. 19,5 x 15 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, mit hs. Rückentitel; ohne Schließbänder) mit RVergoldung, goldgeprägter Deckelbordüre, ornamental-floralem Mittelstück sowie Goldschnitt. Wien, Hieronymus Verdussen und Johann Baptist Hacque, 1667.
VD17 12:115868C. – Einzige Ausgabe der Ordensgeschichte mit den schönen Portraittafeln. – Stellenweise etwas gebräunt oder braunfleckig. Schönes und wohlerhaltenes Exemplar aus der Bibliothek der "Fuerstlich Auerspergschen Fideicommisbibliothek zu Laibach", mit entsprechendem Wappenexlibris auf dem Innenspiegel.
Saur, Abraham
Historischer Calender und Tagbuch. Frankfurt, Johann Treutels, 1612
Los 836
Zuschlag
500€ (US$ 556)
Saur, Abraham. Historischer Calender und Tagbuch. Das ist: Ein Hauß und Kirchen Chronick. Darin in gemein allen politischen Personen auch getrewen Haußvättern vor Augen gestellt wirdt was sich auff einem jeden Tag, Monat und Jahr im Kirchen, Weltlichen und Haußregiment merckliches in aller Welt zugetragen mit etlichen besondern nam- und warhafftigen Geschichten ... 4 Bl., 656 S., 26 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und 12 Textholzstichen. 32 x 20 cm. Orangefarben gestrichenes Pergament d. Z. (etwas berieben und bestoßen) mit 3 (von 4) grünen Schließbändchen. Frankfurt, Johann Treutels, 1612.
VD17 23:232217A. – Jahreskalender mit astronomischen Erkenntnissen sowie historischen und religiösen Geschehnissen. Der deutsche Jurist, Historiker und Schriftsteller Abraham Saur (1545-1593) erhielt 1575 eine Stelle als Advokat und Prokurator am hessischen Samthofgericht Marburg und schrieb in dieser Zeit seine meisten Werke. Vier weitere Exemplar von uns nachweisbar in der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel, Bibliothek Basel, deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main und in Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen. – Titel und circa ersten zwanzig Blätter mit größerem Feuchtfleck am Außensteg. Etwas braun- und fingerfleckig und teils mit kleinen Wurmlöchern und -gängen. Mit Exlibris und hs. Besitzvermerk "NB. Dieses buch ist mir von Herrn Hainrich Wassern von Zürich verehrt, unnd von Nürnberg allher gesent word[en]. In Junio a[nno] 1620 im Julio" auf dem Vorsatz. Sehr Selten.
Scheuchzer, Johann Jakob
Jobi Physica Sacra, Oder Hiobs Natur-Wissenschaft vergliechen mit der Heutigen. Zürich, Bodmer, 1721
Los 837
Zuschlag
400€ (US$ 444)
Scheuchzer, Johann Jakob. Jobi Physica Sacra, Oder Hiobs Natur-Wissenschaft vergliechen mit der Heutigen. 11 Bl., 467 S., 8 Bl. Titel in Schwarz und Rot. 20 x 16 cm. Leder d. Z. (mit großem Wurmfraß, Kapitel mit Einriss) mit goldgeprägtem RSchild und RVergoldung. Zürich, Bodmer, 1721.
NDB XXII, 712. Nicht bei Brunet, Ebert, Graesse, Honeyman, Poggendorff usw. – Seltene erste Ausgabe des Werks des berühmten Zürcher Gelehrten Johann Jakob Scheuchzer (1672-1733). – Etwas stockfleckig. Vorsatz mit einem Exlibris "Paul Butz".
Schönleben, Johann Ludwig
Feyertäglicher Erquick-Stunden. Salzburg, Melchior Haan, 1669-1670
Los 838
Zuschlag
3.800€ (US$ 4,222)
Schönleben, Johann Ludwig. Feyertäglicher Erquick-Stunden. Das ist: Ehren- und Lobpredigen der lieben Heiligen Gottes, welche in der Allgemeinen, Römischen Catholischen Kirchen jährlich verehret werden. 2 Bände. 10 Bl., 348 S., 12 Bl.; 4 Bl., 322, 19 S., 10 Bl. Titel in Rot und Schwarz. Pergament d. Z. (VDeckel von Band II etwas geworfen, mit hs. Rückentitel) mit reicher (oxidierter) Goldprägung (etwas abweichend) sowie 4 Wappensupralibros sowie punziertem Goldschnitt. Salzburg, Melchior Haan, 1669-1670.
VD17 12:627923S und 12:627925G. – Erste Augabe der zweibändigen Predigtsammlung des aus Laibach, dem heutigen Ljubljana stammenden und als brillanter Redner hochgerühmten Jesuitenpaters Johann Ludwig Schönleben (1618-1681). – Ein Blatt der Vorstücke in Band I irrig an den Schluss gebunden. Wohlerhaltenes Exemplar im prächtigen Einband aus der Bibliothek der "Fuerstlich Auerspergschen Fideicommisbibliothek zu Laibach", mit entsprechendem Wappenexlibris auf dem Innenspiegel sowie hs. Besitzvermerk auf den Titeln.
Schyn, Hermann
Historiae Mennonitarum plenior deductioin. Amsterdam, Janson Waesberg, 1729
Los 839
Zuschlag
200€ (US$ 222)
Schyn, Hermann. Historiae Mennonitarum plenior deductioin, qua de origine, nominibus, differentiis, ... appellantur, fusius agitur. 13 Bl., 365 S. 15,5 x 9 cm. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. Titel in Schwarz und Rot. Halbleder d. Z. (berieben, bestoßen und Rücken etwas brüchig) mit goldgeprägtem RSchild und RVergoldung. Amsterdam, Janson Waesberg, 1729.
Wohl erste Ausgabe. Historie über die Mennoniten von Hermann Schyn (1662-1727). – Vorsätze leimschattig, Vorsatz mit Buchhandlungs-Stempeln "F. W. Christern foreign bookseller Broadway New York" und Titel mit unleserlichem Bibliotheks-Stempel "Library". Innengelenke teils geöffnet, sonst gutes Exemplar. Gestochenes Exlibris verso dem Titel und ein modernes auf dem Vorsatz. Selten im Handel.
Scrivener, Frederick Henry
H KAINH DIATHKH (graece). Novum testamentum textus Stephanici A.D. 1530. Cambridge, Deighton, und London, Whittaker, 1865
Los 840
Zuschlag
950€ (US$ 1,056)
Wohl breitrandiges Arbeitsexemplar des bedeutenden Philologen
Scrivener, F(rederick) H(enry) (Hrsg.). H KAINH DIATHKH (graece). Novum testamentum textus Stephanici A.D. 1530. Accedunt variae lectiones Editionum Bezae, Elzeviri, Lachmanni, Tischendorfii, Tregelesii. VIII, 598 S., 1 Bl. Titel in Schwarz und Rot. 25,5 x 20 cm. Halbleder d. Z. (Rücken und Gelenke mit Fehlstellen, brüchig, stärker bestoßen, beschabt). Cambridge, Deighton, und London, Whittaker, 1865.
Erste Ausgabe der griechischen Ausgabe des Neuen Testaments nach der Textkritik des englischen Altphilologen Frederick Henry Ambrose Scrivener (1813-1891), der die Testversion der Evangelien im "Textus receptus" gegenüber den byzantinischen Textausgaben abgrenzte, nämlich der Ausgaben des Stephanus (1550), Theodore Beza (1565) und Elzevier (1633) sowie im Vergleich mit den Editionen von Lachmann, Tregelles, und Tischendorf. – Breitrandiges Exemplar aus der Bibliothek des Herausgebers, wohl mit dessen eigenhändigen Kommentaren, Ergänzungen, Änderungen und Korrekturen, die er teils interlinear, teils marginal in einer schwarzbraunen Tinte einfügte, ggf. aber auch von einem Studioso oder Scholasten, z. B. "30. A very important addition by S. Mack", "by being circumcised you take upon you to unform the whole law ..." "our Lord asks the question not for his information but for ours ..." bis hin zu ausführlichen Texten, teils mit Querverweisen, exegetischen Versuchen, Verdeutlichungen zur Interpretation etc., die sich über die ganze Seite erstrecken. Das Korrekturexemplar wurde auf etwa vierfach so großes Format gebracht, als es der eigentliche Textspiegel nötig machte. - Ein interessantes Dokument für die Kirchengeschichte, Bibelkritik und die theologische Philologie.
Spener, Philipp Jacob
Kurtze Catechismus-Predigten. Berlin, Johann Andreas Rüdiger, 1727
Los 842
Zuschlag
200€ (US$ 222)
Spener, Philipp Jacob. Kurtze Catechismus-Predigten, darinnen die fünff Haupt-Stück, aus dem Catechismo, und die Haus-Tafel, samt den Fest-Materien einfältig erkläret werden. 4 Bl., 768 S., 19 Bl. 21 x 16,5 cm. Pergament d. Z. (berieben, fleckig und etwas geworfen). Berlin, Johann Andreas Rüdiger, 1727.
Der lutherische Theologe Philipp Jacob Spener (1635-1705) gilt als einer der Hauptvertreter des Pietismus, war einer der bedeutendsten Genealogen des 17. Jahrhunderts und der Begründer der wissenschaftlichen Heraldik. – Etwas fingerfleckig, vereinzelt leicht feuchtrandig, mit Wurmgängen auf dem Titel und den ersten zwei Blättern und mit wenigen geknickten Ecken.
Voltaire, François Marie Arouet de
La Bible enfin expliquée par plusieurs aumoniers. Amsterdam, Rey, 1776
Los 845
Zuschlag
200€ (US$ 222)
Voltaire, François Marie Arouet de. La Bible enfin expliquée par plusieurs aumoniers. 2 Teile in 1 Band. 2 Bl., 274 S., 2 Bl., S. 275-550, 1 Bl. Mit 2 Holzschnitt-Vignetten auf dem Titel. 20 x 12 cm. Leder d. Z. (beschabt und bestoßen sowie oberes Kapital mit kleiner Fehlstelle) mit golgeprägtem RSchild und RVergoldung. Londres, o. Dr. (d. i. Amsterdam, Rey), 1776.
Bengesco 1861 und 1859. Cioranescu 64490 und vgl. 64758. – Aus dem Jahr der Genfer Erstausgabe. Die vorliegende enthält zwei Briefe mehr als die Genfer Ausgabe. – Vereinzelt leicht braunfleckig, sonst gutes Exemplar.
Zapf, Georg Wilhelm
Reisen in einige Klöster Schwabens. Erlangen, Johann Jakob Palm, 1786. - Erste Ausgabe
Los 849
Zuschlag
600€ (US$ 667)
Zapf, Georg Wilhelm. Reisen in einige Klöster Schwabens, durch den Schwarzwald und in die Schweiz. Im Jahr 1781. Worinn von Bibliotheken, Alterthümern, Geschichte und vom Zustand der Litteratur überhaupt Nachricht gegeben wird. 6 Bl., 260 S. Mit 13 teils gefalteten Kupfertafeln. 25 x 20 cm. Modernes Halbleder mit goldgeprägtem RTitel. Erlangen, Johann Jakob Palm, 1786.
ADB XLIV, 693 f. Heyd 3191. – Erste Ausgabe. Georg Wilhelm Zapf (1747-1810) brachte es aus einfachen Verhältnissen zum Notar in Augsburg, wurde hohenlohischer Hofrat sowie kurmainzischer Geheimrat und kaiserlicher Hofpfalzgraf. Er war "ein Polyhistor im vollen Sinne des Worts, Bibliograph und genauer Kenner der alten Litteratur" (ADB). "Zur Erforschung von Bibliotheken und Archiven unternahm er seit 1780 mehrere Reisen, deren Erträge er publizierte" (Augsburger Stadtlexikon, 2. Aufl. , 941). Die hier beschriebene Reise ging über Weingarten u. a. nach St. Blasien, Basel, Zürich, Rheinau, Lindau, Memmingen und Kaufbeuren. Neben den Ortschaften und örtlichen Klöstern beschreibt er vor allem Bibliotheken und Archive und Sammlungen (z. B. Münzen, Naturalien) bringt Auszüge aus deren Geschichte und porträtiert kurz seine gelehrten Gesprächspartner. Historisch interessant sind seine Schilderungen, weil der Bestand einiger Bibliotheken in der bald folgenden Säkularisierung aufgelöst wurde. Die Kupfer zeigen meist Abbildungen und Textbeispiele aus alten Handschriften und Druckwerken sowie ein Porträt des Benediktiners Gabriel Bucelin, der sich als Historiker einen Namen machte. – Titelblatt etwas gebräunt und angestaubt und mit Wasserrand, der noch auf die folgenden Seiten durchschlägt (bis S. 33). Tafel I und das Register teils etwas stockfleckig, ansonsten innen durchweg sauber, nur vereinzelt etwas braunfleckig.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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