Huet, Paul, franz. Maler, Radierer und Lithograph, Schüler von Guérin, bedeutender Landschafter der Romantik (1803-1869). 2 eigh. Briefe m. U. "Huet" bzw. "Paul Huet". Zus. 3 S. 4to bzw. gr. 8vo. Rouen 11.XII.1829 bzw. o.O. 3.I.1863.
Jeweils an einen Herrn. Der erste Brief über eine geschäftliche Angelegenheit, der zweite Brief mit Verhandlungen über ein Gemälde. - Beiliegend ein Foto von Huets Grabdenkmal mit Porträt-Plakette.
Kirchner, Ernst Ludwig, Maler und Graphiker, Hauptmeister des dt. Expressionismus, Mitbegründer der "Brücke" (1880-1938). Eigh. Brief m. U. "E L Kirchner" und 1 Federzeichnung. 3 S. Doppelblatt. Gr. 4to. Davos 14.VIII.1935
An einen Kunden. Über Fertigstellung und Versand eines bei Kirchner bestellten Bildes. "... nun ist der Rahmen gestrichen und das Bild in der Kiste. Morgen geht es als Frachtgut an Sie ab. Der Rahmen musste 2 Tage trocknen und die Kiste musste vergrössert werden, deshalb dauerte es so lange. Aber nun ist alles in Ordnung und Sie können das Bild gut in diesem Rahmen aufhängen. So passend in der Farbe bekommt man einen Rahmen höchstens in Zürich ... und der kostet dann 100 bis 120 frs. ... Nun wünsche ich guten Empfang und dauernde Freude am Bild. Sie haben gut gewählt ...". Auf der dritten Seite eine Skizze der Transportkiste mit ihrer Befestigung für das Bild.
"Kandinsky gab mir den Rat"
Marc, Franz, Maler, Hauptvertreter des dt. Expressionismus, Mitbegründer des "Blauen Reiters" (1880-1916). Eigh. Brief m. U. "F. Marc". 22/3 S. Doppelblatt. 4to. München 13.V.1911.
An einen österreichischen Kunstliebhaber. "... gegenwärtig ist eine größere Kollektion von m. Bildern bei Thannhauser ausgestellt; sie geht von hier nach Barmen zu Dr. Reiche u. wird vielleicht von dort noch in die eine od. andere Rhein-Stadt ... kommen. Ich bin Mitglied der 'neuen Künstlervereinigung'-München u. trage mit meinen Kollegen den Wunsch, die Kollektion wennmöglich in Wien zu zeigen. Kandinsky gab mir den Rat, mich an Ihre Adresse zu wenden; er glaubte, daß sich ein Vertreter Ihrer Vereinigung in München befände ...". Erörtert Termine und die Möglichkeiten der Organisation von Ausstellungen in Wien, München, Barmen und Mannheim.
Der Erbauer von Fontainebleau und Arc de Triomphe
Percier, Charles, franz. Architekt, gilt als Begründer des Empire-Stils, mit seinem Partner Fontaine der bedeutendste Baumeister Napoleons, arbeitete an der Vollendung des Louvre und der Tuilerien und erbaute Schloss Fontainebleau sowie den Arc de Triomphe (1764-1838). Eigh. Brief m. U. "Charles Percier". 1 S. Doppelblatt mit Adresse. Gr. 4to. Paris 25.IX.1821.
An den Maler François-Xavier Fabre (1766-1837) in Montpellier, korrespondierendes Mitglied des Institut Royal, den er als "mon cher et ancien Camarade" anspricht. Bedankt sich für dessen Sendungen, darunter "le plan de la chapelle ou vous désirez eriger un monument à Madame la comtesse d'Albanie ... ou vous m'annoncez votre arrivée à Montpellier ... J'ai fait trois petits croquis pour que vous puissiez choisir, arranger, même rejetter, quitter a tenter quelques nouvelles idées ...". Er wolle die Sendung abschicken. "... mais quoique petits il seraient peut être trop fortes pour envoyer comme lettres, comme paquets trop minces. Si vous avez quelques occasions pour vous les faire parvenir soit eu le remètant à une personne que vous m'indiqueriez, soit eu les faisant pavernis pour la diligence ou enfin comme grosse et très grosse lettre ...". - Gleichmäßig gebräunt; kleine Tintenfleckchen.
Pils, Isidore, franz. Maler, vor allem Schlachten- und Militärmaler (1815-1875). Eigh. Brief m. U. "I Pils". 21/2 S. Doppelblatt. 8vo. O. O. 4.III.1860.
An einen "confrère à l'huile". Meldet u. a. die Erkrankung des Malers Alfred de Dreux (1810-1860), der dann auch am folgenden Tag verstarb. - Beiliegend ein gefaltetes Notizblatt (18,5 x 11,5 cm) mit einer Orig.-Bleistift-Zeichnung. Skizzenhaft dargestellt ist ein kotzender Mann in Landsknechts-Kleidung (auf einem beiliegenden Antiquariatszettel wird er für einen "Arlequin" gehalten). - Ferner beiliegend ein Foto von Pils' Grabmonument. - Der Brief auf dünnem Papier mit Randschäden.
Zwintscher, Oskar, frühverstorbener Dresdener Maler, Professor an der dortigen Akademie, Mitglied des Deutschen Künstlerbundes, malte Rainer Maria und Clara Rilke sowie Heinrich Vogeler, war befreundet mit Sascha Schneider, der auch sein Grabdenkmal schuf (1870-1916). 2 eigh. Briefe m. U. "O. Zwintscher". Zus. 2 S. Gr. 8vo. Klotzsche 11.VII.1909 und 12.III.1910.
Wohl an den jungen Schriftsteller und späteren Redakteur Alfred Günther (1885-1969), der ihm seinen Gedichtband "Phönix. Handzeichnungen" übersandt hatte. "... Es ist immer angenehm für einen Künstler, wenn er mit seiner Kunst in die Ferne wirkt und greifbare Spuren solcher Wirkung zu ihm zurückkehren. Um so größer wird seine Freude sein wenn solche Spuren selbst wieder in künstlerischer Form sich ihm äussern. So danke ich Ihnen denn vielmals für die Zusendung der Gedichte, aus denen ich nachhaltigste Anregung geschöpft. Ich gratuliere Ihnen von ganzem Herzen zu diesem prächtigen Talente, das Sie damit als ein mir bisher völlig Unbekannter in so überraschend reifer Form vor mir entfalten ..." [11.VII.1909]. Nach Empfang einer erweiterten Neuauflage: "... Zwar hatte ich mir das Büchlein schon bald, nachdem ich von dessen Erscheinen erfahren hatte, angeschafft, aber das Exemplar mit der persönlichen Signierung des Dichters ist mir besonders wert. Mit grosser Freude habe ich in dem Bändchen die mir schon bekannten Gedichte wieder begrüsst und die neuen kennen gelernt. Alle Ihre Gedichte sagen mir ohne weiteres zu, wenn auch natürlich eines mehr als das andere, während ich mit den kleinen Prosa-Stimmungen noch nicht so viel anzufangen weiss. Ich habe fast das Gefühl, als ob Sie in gebundener Rede auch Gedanken u. Stimmung knapper, gebundener herausbringen, herauszubringen genötigt sind, während Sie auf dem durch keine Schranken des Rhythmus, des Reimes begrenzten Gebiete der Prosa mit Ihrer reichen Phantasie allzuweit ausschweifen ... Es geht es mir mit den Prosa-Sachen ähnlich wie mit der schwarzen Titelvignette auf dem Buchumschlag: Als dekoratives Ornament ungemein zierreich und originell erfunden, erregt es sofort Aufmerksamkeit und Gefallen, verfehlt aber seinen eigentlichen Zweck, das Wort 'Phönix' zur Anschauung zu bringen, vollständig. Ich würde mich nicht wundern, wenn Sie selbst diese Vignette erfunden hätten ..." [12.III.1910). - Zwintscher, der nebenbei viel für die beliebten Stollwerck-Sammelbilder arbeitete, hat neuerdings eine wesentliche Aufwertung gefunden; sein 150. Geburtstag wurde 2020 in Dresden feierlich begangen. - Beim zweiten Brief die durchgetrennte Querfalte unauffällig repariert.
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