Grimarest, Jean-Léonor le Gallois de
Leben deß welt-berühmten Comœdianten Moliere
Los 1592
Zuschlag
360€ (US$ 400)
Erste deutschsprachige Biographie Molières
Grimarest, (Jean-Léonor le Gallois de). Leben deß welt-berühmten Comœdianten Moliere. Auß dem Frantzösischen übersetzt. 1 Bl., 188 S. Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochenem Portrait. 13 x 8 cm. Marmorierter Pappband d. Z. (etwas stärker berieben, Rücken teils defekt). Augsburg, Paul Kühtze, 1711.
Vgl. Barbier/B. IV, 998. – Erste deutsche, anonym aus dem Französischen übertragene Ausgabe der frühesten Molière-Biographie, die 1705 in Paris erschien, verfasst durch den Sprachforscher Jean-Léonor Le Gallois de Grimarest (1659-1713). – Schwach gebräunt. - Selten. – Vorgebunden: Lebens- und Todes-Geschichte des weltberühmten Ritters und Herrn Herrn Ehrenfried Walther von Tschirnhauß, auff Kießlings-Wald und Stoltzenberg, Königlichen und Churfürstl. Sächsischen Raths, welche der curieusen Welt mittheilen wollen einer, der die hohe Erfahrenheit und Erudition des Herrn von Tschirnhauß unvergeßlich admiriret. 58 S. 13 x 8 cm. Görlitz, Jakob Rohrlach, 1709. - VD18 1530471X. - Seltene einzige Ausgabe der Lebensgeschichte des aus dem niederschlesischen Kieslingswalde nahe Görlitz stammenden frühaufklärerischen Naturforschers Ehrenfried Walther von Tschirnhaus (1651-1708). - Schwach gebräunt.
Grimm, Jacob
Ueber den altdeutschen Meistergesang. Göttingen, H.Dieterich, 1811. - Erste Ausgabe der ersten Buchveröffentlichung Jacob Grimms
Los 1593
Zuschlag
180€ (US$ 200)
"Minnegesang und Meistergesang als 'Kunstpoesie'"
Grimm, Jacob. Ueber den altdeutschen Meistergesang. 2 Bl., 194 S., 1 Bl. Mit gestochener Titelvignette. 20 x 12 cm. Moderner marmorierter Pappband mit altem RSchild. Göttingen, Heinrich Dieterich, 1811.
Goedeke I, 308. Borst 1132. NDB VII, 78. – Erste Ausgabe der ersten Buchveröffentlichung Jacob Grimms. "Sein Schaffen, das eine neue Wissenschaft begründet, ist durch genialische Kühnheit ausgezeichnet. Jacobs erste selbständige Schrift von 1811 faßt Minnegesang und Meistergesang als 'Kunstpoesie' zusammen" (NDB). – Etwas gebräunt und braunfleckig, Titel mit Namenseintrag im oberen Rand.
Hagedorn, Friedrich von
Oden und Lieder. Hamburg, Johann Carl Bohn, 1747. - Beigebunden: Christoph Heinrich Amthor. Teutsche Gedichte und Übersetzungen. Rendsburg 1734
Los 1594
Zuschlag
140€ (US$ 156)
(Hagedorn, Friedrich von). Oden und Lieder in fünf Büchern. XLI S., 1 Bl., 276 S. Mit gestochener Titelvignette und 14 gestochenen Textvignetten. 18 x 11,5 cm. Halbpergament d. Z. (etwas stärker fleckig und berieben). Hamburg, Johann Carl Bohn, 1747.
Goedeke IV/1, 28, 35. Rümann 381. – Erste Ausgabe dieser Sammlung, durch die Hagedorn als der Begründer der deutschen Rokoko-Dichtung gilt. – Etwas fleckig, Titel mit dezent tektiertem Eintrag, fl. Vorsatz mit alter Notiz zum Verfasser Hagedorn. – Beigebunden: Christoph Heinrich Amthor. Teutsche Gedichte und Übersetzungen, so wie er sie theils in fremden Nahmen, theils vor sich selber entworfen, nebst einem Vor-Bericht. Andere Auflage. 15 Bl., 516 S., 4 Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochenem Portrait. Rendsburg 1734. - ADB I, 418. - Zweite Auflage der Gedichte des in Rendsburg aufgewachsenen Lyrikers, Übersetzers und Ökonomen Christoph Heinrich Amthor (1677-1721). - Etwas gebräunt, sonst wohlerhalten.
Hallberg-Broich, Karl Theodor
Deutsches Kochbuch für Leckermäuler und Guippees. Düsseldorf, J. Wolf, 1819. - Seltene politische und antiklerikale Satire
Los 1595
Zuschlag
120€ (US$ 133)
Hallberg-Broich, Karl Theodor. Deutsches Kochbuch für Leckermäuler und Guippees. Dritte verbesserte Auflage. 152 S.; 156 S. 20,5 x 13 cm. OBroschur (Randläsuren, 1 Rücken lädiert). Düsseldorf, Joseph Wolf, 1819.
Goedeke XII, 481, 2. Hayn-Gotendorf III, 13. Horn-Arndt 458. ADB X, 416. – Im Jahr der Erstausgabe erschienenen seltene politische und antiklerikale Satire, die nur durch den harmlosen Titel dem vorübergehenden Zensurverbot entging. "Enthält eine reiche Sammlung historischer Anekdoten, Calembourgs (Wortspiele), pikanter Sentenzen und Epigramme, auch viel Preußenfeindliches... wurde später verboten" (H.-G.). "Seine zahlreichen Schriften kennzeichnen den Sonderling, welcher den Mangel einer gediegenen Jugendbildung vergeblich hinter barocken Einfällen zu bergen strebt, sein Stil ist geschmacklos und verschroben, ungeheuerlich und grob" (ADB). – Titel gestempelt und mit Besitzeintrag, Innenspiegel mit Exlibris. Unbeschnittenes Exemplar.
Harsdörffer, Georg Philipp
Der Grosse Schauplatz Jämmerlicher Mordgeschichte. Hamburg, Naumann, 1649-1650
Los 1597
Zuschlag
2.000€ (US$ 2,222)
Harsdörffer, Georg Philipp. Der Grosse Schauplatz Jämmerlicher Mordgeschichte. Erster (-Achter) Theil (alles Erschienene). Mit vielen merkwürdigen Erzehlungen, neu üblichen Gedichten, lehrreichen Sprüchen, scharffsinnigen Hoffreden ... verdolmetscht und vermehret durch Ein Mitglied der ... Fruchtbringenden Gesellschaft. Teil I-VIII in 4 Bänden. Mit 1 gestochenen und 4 Holzschnitt-Titeln, 2 Holzschnitt-Vignetten und 2 Holzschnitt-Druckermarken auf dem Titel. 12,5 x 7 cm. Pergament d. Z. (etwas berieben, vereinzelt mit Wurmgängen und ohne die Verschlussbändchen) mit hs. RTitel und spanischen Kanten. Hamburg, Naumann, 1649-1650.
VD17 1:657877K. Dünnhaupt 2001, 49.6. – Die fast unbekannte Erstausgabe der "Mordgeschichte", hier in dem zweiten bekannten Exemplar. Goedeke nennt die Frankfurter Ausgabe von 1652 als ältesten Druck. Faber du Faur datiert die 4 Bände 1650, 51, 51, 52, und Wolfenbüttel besitzt die Teile datiert 1649, 50, 50, 50. Der erste Teil des vorliegenden Exemplars trägt auf dem Titel die Jahreszahl 1650, die Zueignung an Stubenberg datiert jedoch vom Mai 1648, das Sendschreiben Zeillers vom August desselben Jahres. Bemerkenswert ist, das der erste Teil hier einen Kupfertitel aufweist, während alle verzeichneten älteren Ausgaben Holzschnitt-Titel aufweisen. Wahrscheinlich handelt es sich hier um eine vordatierte (!) Druckvariante. – Mit Wurmgängen (Teil V und VI auf dem Titel und auf den ersten Blättern), vereinzelt leicht fleckig und mit kleinen Gebrauchsspuren sonst gutes Exemplar. Titel mit hs., zeitgenössischen Bestiztvermerk und alle vier Vorsätze mit einem Exlibris "Fuerstlich Auerspergsche Fideicommisbibliothek zu Laybach". Selten komplett im Handel.
Hauff, Wilhelm
Mittheilungen aus den Memoiren des Satan. Stuttgart, Franckh, 1826–1827. – Erste Ausgabe
Los 1598
Zuschlag
120€ (US$ 133)
(Hauff, Wilhelm). Mittheilungen aus den Memoiren des Satan. 2 Teile in 1 Band. 2 Bl., 224 (recte: 324) S.; 2 Bl., 312 S. 6 Bl. 17 x 10 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben) mit ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Stuttgart, Friedrich Franckh, 1826-1827.
Goedeke IX, 194, 2 und 205, 15. – Erste Ausgabe der ersten beiden Teile der Novellensammlung, bis 1839 erschienen noch zwei weitere Teile, die aber nicht mehr von Hauff verfasst wurden. Enthält u. a. "Unterhaltungen des Satan und des ewigen Juden in Berlin" und "Satans Besuch bei Herrn von Göthe". – Gelegentlich schwache Braunflecken. Wohlerhaltenes Exemplar mit dem bei Goedeke nicht genannten zweiten Anhang in Teil II mit weiteren Verlagsanzeigen, dekorativ gebunden.
Rheinländische Hausfreund, Der und Hebel, Johann Peter
oder Neuer Kalender auf das Jahr 1813.
Los 1600
Zuschlag
500€ (US$ 556)
Hebel, Johann Georg. - Der Rheinländische Hausfreund oder Neuer Kalender auf das Jahr 1813 mit lehrreichen Nachrichten und lustigen Erzählungen. 28 Bl. Mit Titelholzschnitt und 3 blattgroßen Textholzschnitten. 20,5 x 16,5 cm. OBroschur mit Heftstreifen. Lahr und Pforzheim, Geiger und Katz für den Verlag des Großherzogl. Lyceums, Karlsruhe, (1812).
Goed. VII, 540, 11. Nicht bei Diesch u. Kirchner. – Sehr seltener Jahrgang des von Hebel redigierten und mitverfassten berühmten Rheinländischen Hausfreundes. Enthält die bekanntlich kurzen, sprachlich und stilistisch präzisen und treffenden Geschichten des bis heute bewunderten Johann Peter Hebel (1760-1826), hier etwa Die Raben, Kurze Station, Rettung vom Hochgericht sowie die längeren Erzählungen Die Schmachschrift, Die gute Mutter, Der Schimmel u. a. – Gebräunt und leicht fleckig; letztes Blatt mit neuerem Papierschildchen ("Carl Winter").
Heine, Heinrich
Buch der Lieder. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1827. - Erste Ausgabe
Los 1601
Zuschlag
400€ (US$ 444)
Heine, Heinrich. Buch der Lieder. 1 Bl., 372 S., 1 Bl. (Anzeigen). 16,5 x 10,5 cm. Neuerer marmorierter Pappband im Stil d. Z. (etwas berieben) mit altem RSchild. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1827.
Goedeke VIII, 555, 26. Wilhelm-Galley I, 336. Meyer 20. Houben I, 392f. Borst 1526 – Erste Ausgabe von Heines berühmtestem Werk. Der Erfolg der Sammlung war zunächst mäßig; erst nach der zehn Jahre später erschienenen zweiten Auflage gelang ihm der Durchbruch. Hier noch mit den in allen späteren Auflagen wegfallenden Widmungsblättern an Salomon Heine (S. 107), Friederike Varnhagen von Ense (S. 175) und Friedrich Merckel (S. 307; dieses Widmungsblatt zudem hinter den Titel gebunden, allein von Borst erwähnt und von ihm als "Vortitel" bezeichnet). Heine versprach sich einiges von dieser Sammlung. Am 16. November 1826 schreibt er an Friedrich Merckel: "Einige Freunde dringen drauf, daß ich eine auserlesene Gedichtesammlung, chronologisch geordnet und streng gewählt, herausgeben soll, und glauben, daß sie eben so populär wie die Bürgersche, Göthesche, Uhlandsche u. s. w. werden wird. ... ich wollte für dieses Buch keinen Schilling verlangen, die Wohlfeilheit und die andern Erfordernisse des Popularwerdens wären meine einzigen Rücksichten, … und dieses Buch würde mein Hauptbuch seyn und ein psychologisches Bild von mir geben." – Titel alt gestempelt und stellenweise fachmännisch alt hinterlegt. Insgesamt etwas stärker fleckig, anfangs auch mit Feuchtigkeitsrand.
Heine, Heinrich
Französische Zustände. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1833
Los 1604
Zuschlag
120€ (US$ 133)
Heine, Heinrich. Französische Zustände. XXVI, 1 Bl., 408 S. 15,5 x 10 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben, Rücken ausgeblichen) mit goldgeprägtem RSchild. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1833.
Goedeke VIII, 557, 41, 560, 73. Wilhelm-Galley 581 und 436. HSS 009 und 017. – Erste Ausgabe. – Etwas leimschattig, sonst innen sehr sauber. Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
Heine, Heinrich
Reisebilder. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1830-1834
Los 1605
Zuschlag
140€ (US$ 156)
Heine, Heinrich. Reisebilder. Mischauflage. 4 Bände. 15 x 10 cm. Marmorierte Pappbände d. Z. (gering berieben und bestoßen) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1830-1834.
Goedeke VIII, 557, 38. Wilhelm-Galley I, 550. Meyer 26 – Mischauflage (Bände I und II in zweiter, Bänd III und der Nachtragsband in erster Auflage). Heine selbst erlebte das Meer zum ersten Mal in den Jahren 1827 und 1828 auf Reisen nach England und Italien. Seine Eindrücke schilderte er in weiteren Reisebildern, die er zwischen 1826 und 1831 veröffentlichte. Dazu gehören z. B. der Zyklus Nordsee und die Werke Die Bäder von Lucca und Ideen. Das Buch Le Grand, letzteres ein Bekenntnis zu Napoleon und den Errungenschaften der Französischen Revolution. In dieser Zeit wurde Heine allmählich als großes literarisches Talent wahrgenommen. Seit Anfang der 1830er Jahre verbreitete sich sein Ruhm in Deutschland und Europa. – Etwas stockfleckig, Innenspiegel zweifach tektiert.
Heine, Heinrich
Zur Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland. Paris und Leipzig, Heideloff und Campe, 1833. - Erste Ausgabe
Los 1606
Zuschlag
140€ (US$ 156)
Heine, Heinrich. Zur Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland. 2 Teile in 1 Band. 2 Bl., VI, 144 S.; VIII, 186 S. 16 x 10 cm. Marmorierter Pappband d. Z. (berieben) mit goldgeprägtem RSchild. Paris und Leipzig, Heideloff und Campe, 1833.
Goedeke VIII, 557, 43. Wilhelm-Galley 443. Meyer 37. Borst 1688. Houben I, 404f. – Erste Ausgabe, erschien in einer Auflage von 1000 Exemplaren. Das Werk, als eine Art Fortsetzung von Madame de Staëls De l'Allemagne gedacht, wurde zuerst als Artikelserie in der Pariser Zeitschrift L'Europe littéraire veröffentlicht. Die Buchausgabe wurde in Deutschland sofort nach Erscheinen verboten. Die zweite Auflage von 1835/36 erschien unter dem Titel Die romantische Schule und wurde von der Zensur so zerpflückt, "daß sich Heine über den Gedankenmord gar nicht beruhigen konnte" (Houben). – Minimal fleckig, gut erhalten.
Herder, Johann Gottfried
Gott. Einige Gespräche. Gotha, K. W. Ettinger, 1787
Los 1607
Zuschlag
160€ (US$ 178)
Herder, J(ohann) G(ottfried). Gott. Einige Gespräche. VIII, 252 S. 16 x 10 cm. Pappband d. Z. (berieben, beschabt und bestoßen). Gotha, Karl Wilhelm Ettinger, 1787.
Goedeke IV/1, 731, 83. Schulte-Strathaus 56, 53a. Günther 565. Borst 549. – Erste Ausgabe. "Herder schrieb das Büchlein in der Erinnerung an die Gespräche, welche er, oft im Beisein seiner Gattin, mit Goethe in den Jahren 1784 und 1785 über die Philosophie Spinozas geführt hatte, angeregt durch Fr. H. Jacobis Streit mit Moses Mendelssohn über Lessings Spinozismus. Von den drei Personen ist Theophron Herder selbst, Theano soll Caroline sein, mit Philolaus ist Goethe gemeint" (Schulte-Strathaus). Eine zweite, vermehrte Auflage erschien 1800 mit dem Zusatz "Einige Gespräche über Spinoza's System, nebst Shaftesbury's Naturhymnus". – Gering fleckig, Titel und fl. Vorsatz mit mehreren alten Besitzeinträgen.
Herder, Johann Gottfried
Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. Riga und Leipzig, J. F. Hartknoch, 1784-1791. - Die seltene "Große Ausgabe" im Quartformat
Los 1608
Zuschlag
850€ (US$ 944)
Herder, Johann Gottfried. Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. 4 Bände. 20 x 16 cm. Halbleder d. Z. (fleckig und berieben, Band IV disparat gebunden) mit RVergoldung und je 2 farbigen goldgeprägtem RSchildern. Riga und Leipzig, Johann Friedrich Hartknoch, 1784-1791.
Goedeke IV/1, 730, 79. Schulte-Strathaus 48a. Günther 573. – Die seltene "Große Ausgabe" im Quartformat, zugleich die wirkliche erste Ausgabe von Herders geschichtsphilosophischem Hauptwerk. Als fortschrittlich gegenüber der Aufklärung erwies sich die Historisierung des Entwicklungsbegriffs und die Herausarbeitung entwicklungsgeschichtlicher Gesetzmäßigkeiten. Herder legte mit diesem Werk den Grundstein für den deutschen Idealismus und die Humanitätsidee der Klassik, er beeinflusste die organische Geschichtsauffassung der Romantik und wurde dadurch auch zum Vorläufer des Historismus im 19. Jahrhundert. – Etwas fleckig oder gebräunt, fl. Vorsatz der Bände I bis III mit Besitzeintrag und zeitgenössischem Geschenkvermerk, der etwas disparat gebundene Band IV auch etwas leimschattig. Band I mit Paginierungsfehler, dort springt die Kollation von Blatt 143/144 auf 165/166, so aber vollständig.
Herder, Johann Gottfried
Von Deutscher Art und Kunst. Hamburg, Johann Joachim Christoph Bode, 1773
Los 1609
Zuschlag
550€ (US$ 611)
(Herder, Johann Gottfried). Von Deutscher Art und Kunst. Einige fliegende Blätter. 1 Bl., 182 S. 16,5 x9,5 cm. Halbleder d. Z. (etwas fleckig und berieben, Rücken mit Schabspuren, Kapitale defekt). Hamburg, Johann Joachim Christoph Bode, 1773.
Goedeke IV/1, 725, 35 und IV/3, 112, 70. Günther 755. Schulte-Strathaus 40, 20. Hagen 37. Holzmann-Bohatta IV, 348. – Erste Ausgabe der von Herder veranstalteten Sammlung programmatischer Texte der Sturm-und-Drang-Bewegung. Bis auf Herders Aufsatz über Shakespeare wurden die Beiträge bereits zuvor publiziert (vgl. Schulte-Strathaus), doch in der Zusammenstellung, vor allem aber durch Herders griffige Titelgebung markiert die Sammlung einen entscheidenden Umbruch in der deutschen Geistesgeschichte. Enthält folgende Schriften: I. Herder. Auszug aus einem Briefwechsel über Ossian und die Lieder alter Völker. - II. Herder. Shakespeare. - III. Goethe. Von deutscher Baukunst. - IV. Paolo Frisi. Versuch über die gotische Baukunst. - V. J. Möser. Deutsche Geschichte. – Schwach gebräunt, sonst wohlerhalten. Vorders Vorsatz erneuert. Exemplar aus der rund 17.000 Bände umfassenden Bibliothek des Industriellen und Bibliophilen Hans Lutz Merkle (1913-2000), mit dessen Exlibris auf dem Innenspiegel ("Feuerbacher Heide No. 4803").
Hobbhan, Johann Wilhelm
Die besondern Avanturen Ludwigs, Grafens von Gleichen. Schneeberg, Carl Wilhelm Fulda, 1730
Los 1612
Zuschlag
500€ (US$ 556)
(Hobbhan, Johann Wilhelm). Die besondern Avanturen Ludwigs, Grafens von Gleichen, wie derselbe in einem Creutz-Zuge nach dem gelobten Lande unter die Saracenen als ein Gefangener gerathen, durch eine Saracenerin aus der Gefangenschafft erettet, und bey seiner ersten Gemahlin wieder in teutschland ankommen, auch mit beyden in Ehestand biß ans Ende blieben. In einer anmuthigen und lehrreichen Geschichte beschrieben, von Verulamio (Pseud.). 322 S. Titel in Schwarz und Rot. Mit gestochenem Frontispiz. 16,5 x 9,5 cm. Pappband d. Z. (stark beschabt und bestoßen) mit RSchild in moderner Halbleinenkassette. Schneeberg, Carl Wilhelm Fulda, 1730.
Hayn-Gotendorf II, 629. Ullrich 230, 14. Weller 591. – Zweite Ausgabe des berühmten Thüringischen Robinson, die erste, die ohne den Robinson-Titel erschien. 1725 war das Werk erstmals herausgekommen, das die Abenteuer des Ludwig von Gleichen schildert, damals noch unter dem Pseudonym Amindor. Das Frontispiz illustriert die Ankunft des Grafen in einer Kutsche. – Schwach gebräunt, Innengelenke schwach angeplatzt.
Hochnothpeinliches Halsgericht
über den Freyherrn Moritz von Brabeck
Los 1613
Zuschlag
100€ (US$ 111)
Hochnothpeinliches Halsgericht, über den Freyherrn Moritz von Brabeck, wegen des Verbrechens der beleidigten Majestät in sechs Nächten gehegt und gehalten. Herausgegeben von Tobias Trara, wohlbestalltem Nachtwächter in Hildesheim. 92 S. 20 x 12 cm. Interimsbroschur d. Z. (stärkere Gebrauchsspuren). Hohnstadt, Peter Narrenfeind (d. i. Helmstedt, Fleckeisen), 1800.
Einziger Druck der unter fingiertem Impressum erschienenen politischen Satire. – Etwas stärker stockfleckig. Unbeschnitten.
Hoffmann, E. T. A.
Prinzessin Brambilla. Breslau, J. Max, 1821. - Erste Ausgabe
Los 1617
Zuschlag
800€ (US$ 889)
Hoffmann, E. T. A. Prinzessin Brambilla. Ein Capriccio nach Jakob Callot. IV, 310 S., 1 Bl. (Errata), IV S. (Anzeigen). Mit 8 Aquatintatafeln in Sepia von Carl Friedrich Thiele nach Callot. 17,5 x 11,5 cm. OPappband (etwas fleckig, berieben und bestoßen) mit RSchild. Breslau, Josef Max, 1821.
Goedeke VIII, 496, 54. Salomon 144. Rümann 673. Borst 1362. – Erste Ausgabe. "Eines der bedeutendsten Werke humoristischer Erzählkunst" (KLL 7782). Die Anregung zu diesem die Wirklichkeit phantastisch verwandelnden Capriccio erhielt Hoffmann durch Callots radierte Folge der "Balli di sfessania", welche die stehenden Typen der Commedia dell'arte darstellen. – Etwas stockfleckig, wenige Blatt mit Braunfleck. Unbeschnittenes Exemplar im Interimsband des Verlags, die kongenialen Aquatinten in sehr klaren Abzügen.
Hofmann von Hoffmannswaldau, Christian
Herrn von Hoffmannswaldaus und andrer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte
Los 1618
Zuschlag
360€ (US$ 400)
Hofmann von Hoffmannswaldau, Christian. Herrn von Hoffmannswaldaus und andrer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte, nebenst einer Vorrede von der deutschen Poesie. Teile I-VI (von 7) in 3 Bänden. Titel in Schwarz und Rot. Mit gestochenem Frontispiz. 17 x 10,5 cm. Pergament d. Z. mit hs. RTitel. Frankfurt und Leipzig, Paul Straube bzw. Leipzig, Thomas Fritsch, 1697-1725.
Goedeke III, 269, 5 – Von Benjamin Neukirch herausgegebene Anthologie. Nur die Teile I und II "enthalten eine größere Anzahl von Dichtungen Hoffmannswaldaus" (Dünnhaupt). Herausgeber von Teil III war Erdmann Uhse, der damit die von Neukirch ins Leben gerufene sogenannte Neukirchsche Sammlung fortsetzte, die als die bedeutendste Anthologie spätbarocker Lyrik gilt. Neben Hoffmannswaldau und Neukirch selbst sind u. a. folgende Dichter vertreten: Abschatz, Besser, Bohse, Canitz, Dach, Gottsched, Günther, Christian Gryphius, Hölmann, Hunold, König, Kongehl, Logau, Lohenstein, Morhof, Mühlpfort, die Neuberin, Neumeister, Postel, D. Schirmer, Schmolck, Tscherning und Weise. – Schönes und wohlerhaltenes Exemplar.
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