Los 641
Inrô mit Zugenten
4-teiliges Aufbewahrungs-Behältnis, unten signiert in Gold-Kanji "Koma Koryu saku"
Schätzung
5.000€ (US$ 5,556)
Abgabe von Vorgeboten möglich
Aus dem Katalog
Wertvolle Bücher, Dekorative Graphik und Autographen
Auktionsdatum 7-8. Oktober, 2025
Aus dem Katalog
Varia
Auktionsdatum 7.10.2025
Inrô mit Zugenten-Golddekor. 4-teiliges Aufbewahrungs-Behältnis, unten signiert in Gold-Kanji "Koma Koryu saku". Holzgefäß mit Roiro-Schwarzlackgrund und Hiramakie in Gold, darstellend einen Entenzug über einem Pinienhain. Innen mit Gold- und Rotlack. 7 x 7 cm. Mit sandfarbener Flecht-Kordel sowie einer Ojime-Schmuckperle aus ziseliertem Metall. Japan, Meiji-Zeit, 19. Jahrhundert.
Auf schwarzem Lackgrund zeigt sich beidseitig eine stilisierte, atmosphärische Landschaft in Gold: In den unteren Segmenten des Inrôs breiten sich die feingliedrigen Baumkronen eines Pinienhains aus; darüber zieht sich eine wellenartige Struktur - Wasserwellen oder Wolkenbänder. Darüber hinweg fliegen neun Enten in Formation.
Das Inrô (wörtlich "Siegelbehältnis") diente ursprünglich der praktischen Aufbewahrung kleinerer Gegenstände wie Münzen, Arzneien, Salben oder Siegel (hanko), Siegelfarbe und sonstiges Schreibzubehör der Gebildeten japanischen Oberschicht. Es zählt zu den sogenannten Sagemono ("Hängeobjekten"), die - mangels Taschen in der traditionellen japanischen Kleidung - außen am Obi, dem Gürtel des Kimonos, getragen wurden. Die aus mehreren Segmenten (dan) bestehenden Gefäße sind passgenau aufeinander abgestimmt und durch eine durchlaufenden Faden oder eine Kordel miteinander verbunden, die durch seitliche Bohrungen (himotoshi) geführt wird. Am oberen Abschluss befindet sich der Deckel (ten), am unteren Ende der Boden (sokoita); innen sind die Teile oft mit glänzendem Nashiji-Goldlack versehen. Eine verschiebbare Perle (ojime) konnte zum Verschließen zwischen Inrô und dem Gegengewicht - einem Netsuke - sitzen, das den gesamten Komplex sicher am Obi fixierte.
Während die ursprüngliche Funktionalität im Laufe der Edo- und Meiji-Zeit zunehmend in den Hintergrund trat, entwickelte sich das Inrô zu einem Objekt höchster Kunstfertigkeit und zu begehrten Sammlerstücken. Als Statussymbol und representatives Schmuckaccessoir wohlhabender Kaufleute und des Samurai-Standes wurden diese Behältnisse zu aufwendig dekorierten kleinen Kunstwerken, veredelt mit Techniken wie Maki-e (Goldstaublack), Raden (Perlmutteinlage) oder filigranen Gravuren. – Kaum Handhabungsspuren. Gering berieben.
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