Los 5010

Anthonisz., Cornelis
(gen. T(h)eunissen, um 1499-1553, Amsterdam)Der verlorene Sohn wird zum Tempel Satans geführt

Schätzung
3.500€ (US$ 3,889)

Abgabe von Vorgeboten möglich

Los 5010 - Anthonisz., Cornelis - Der verlorene Sohn wird zum Tempel Satans geführt - 0 - thumbExtragroße Abbildung

Aus dem Katalog
Druckgraphik des 15. bis 19. Jahrhunderts
Auktionsdatum 26.11.2025

Lot 5010, Auction  126, Anthonisz., Cornelis, Der verlorene Sohn wird zum Tempel Satans geführt

Der verlorene Sohn wird zum Tempel Satans geführt. Holzschnitt. 26,6 x 21,4 cm. Um 1545. Nicht in Meyer's Künstlerlexikon, Nijhoff 189, Hollstein (Teunissen) 7. Wz. Hohe Krone.

Cornelis Antonisz. war höchstwahrscheinlich ein Enkel von Jacob Cornelisz. van Oostsanen, bei dem er auch in die Lehre ging. Als Maler, Holzschneider und Kartograph tätig, fertigte er im Auftrag der Stadt die erste vollständige Karte Amsterdams. Darüberhinaus sind mehrere Fürstenporträts sowie moralisierende Holzschnittdarstellungen bekannt, mit denen er ein großes Publikum erreichte. Insgesamt sind etwa 40 Holzschnitte zwischen 1535-1553 entstanden. Cornelis Anthonisz. etablierte mit seinen Holzschnitten "sprechende Darstellungen", typisch für sein Werk sind die offenkundig platzierten Namens- und somit Inhaltstäfelchen, die dem Betrachter das Gezeigte deutlicher vorführen.
Das vorliegende Blatt stammt aus einer sechsteiligen Folge "Der verlorene Sohn". Es scheint kein Zufall zu sein, dass Anthonisz. die Folge nicht signierte zw. mit seinem Monogramm versah, lässt sich doch insbesondere vorliegende Darstellung als eine Karikatur auf den Papst und die Kurie interpretieren. Die Hauptfigur wird von den Personifikationen des Aberglaubens, der Ketzerei und der Armut zum Tempel Satans geführt. Dieser thront mit einer päpstlichen Tiara links im Bildmittelgrund und ist somit eine der frühesten bildlichen antiklerikalen Interpretationen der Kirche, die hier als Kirche Satans gezeigt wird (vgl. Veldman 2006, S. 94f).
Nur das Rijksprentenkabinett verwahrt ein vollständiges Set der Folge. Ganz ausgezeichneter Druck mit deutschen statt lateinischen Texten, knapp in die Darstellung geschnitten, unten und rechts mit der Einfassung. Lediglich geringe Altersspuren, vor allem verso fleckig, kleine Montierungsreste verso, sonst sehr schön und original erhalten. Wohl Unikum von allergrößter Rarität, es handelt sich um das bei Hollstein erwähnte, einzig bekannte Exemplar mit dem deutschen Text.


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